Deutsche Axa laboriert an den Kosten

Nach Stellenabbau weiter über Branchenschnitt - Leichtes Wachstum

Deutsche Axa laboriert an den Kosten

ak Köln – Axa Deutschland arbeitet immer noch mit zu hohen Kosten. Kurz vor Abschluss des seit 2010 laufenden Sparprogramms ist Vorstandschef Thomas Buberl nur halb zufrieden. Zwar sei der fünftgrößte deutsche Erstversicherer auf gutem Weg, das Sparziel von 328 Mill. Euro bis Ende des Jahres zu erreichen. Mit einer Kostenquote von 12 % liege der Konzern jedoch weiterhin über dem Branchendurchschnitt von etwa 11 %. Die Konsequenz für Buberl lautet: “Wir müssen weiter runter mit den Kosten.”Rund 300 Stellen jährlich hat Axa zuletzt abgebaut. Ein konkret definiertes neues Programm will Buberl jedoch nicht aufsetzen, sondern im laufenden Betrieb die Kosten weiter kontinuierlich reduzieren. Das Ziel müsse lauten, besser als der Markt abzuschneiden.Im operativen Geschäft hat es Axa Deutschland geschafft, nach drei Jahren Beitragsrückgang den Trend zu stoppen. Die Konzerneinnahmen stiegen um 1,3 % auf knapp 10,5 Mrd. Euro. Das Wachstum lag damit jedoch immer noch unter dem Branchendurchschnitt und war hauptsächlich durch Beitragserhöhungen getrieben. Mehr Kfz-Verträge verkauftMit Blick auf die Ergebnisse sagte Buberl bei der Vorstellung der Jahreszahlen in Köln, alle Sparten seien 2014 profitabler geworden. Beim Blick in die Einzelabschlüsse fällt vor allem der Schwenk in der zuvor noch tiefroten Voll- und Teilkasko-Kfz-Versicherung auf, die sich im Ergebnis um 100 Mill. Euro verbesserte. In der Kfz-Versicherung insgesamt hat Axa im schwierigen Flottengeschäft nach eigenen Angaben weiter selektiert, aber zum Jahreswechsel im Privatkundengeschäft 41 000 neue Pkw-Policen verkauft.Im ersten Quartal 2015 sind die Beitragseinnahmen im Konzern um 1,4 % gestiegen, wobei die Lebensversicherung eine Einbuße von 3,2 % verzeichnete. Hier habe das Neugeschäft mit dem neuen Produkt “Relax Rente” den Rückgang der Einmalbeiträge nicht auffangen können, erläuterte Buberl.Von dem neuen Hoffnungsträger ohne klassische Zinsgarantie der seit Jahren in der Lebensversicherung vor sich hindümpelnden deutschen Axa hat das Unternehmen 2014 rund 33 000 Verträge verkauft. Den harten Schnitt der Generali Leben, die in der vorigen Woche den Ausstieg aus den Klassikprodukten für Privatkunden angekündigt hatte, will die Axa nicht vollziehen. Es ist eher ein Abschied auf Raten. Fonds- und Biometrieprodukte sollen künftig im Vordergrund stehen. Im Neugeschäftsmix sei das Unternehmen damit auch schon weiter als die Branche.—– Personen Seite 16