Deutsche Bank bläst zum kontrollierten Angriff
Von Annette Becker, DüsseldorfEin Prise Demut und eine gute Portion Zuversicht, das waren die Zutaten für den Neujahrsempfang der Deutschen Bank in Düsseldorf. Als Garnitur gab es ein wenig Lokalkolorit, fand der Empfang der Deutschen Bank in Düsseldorf in diesem Jahr doch erstmals vor jenem in Köln statt, wie Thomas Buschmann, Sprecher der Geschäftsleitung Deutsche Bank Nordwest, mit einem Augenzwinkern zum Besten gab.Ja, die Deutschbanker haben verstanden und arbeiten hart an ihrem Image. “Eine Bank, die keine Heimat hat, wird auf keinem Markt ein Zuhause finden”, bekannte sich Buschmann zum alteingesessenen Kundenstamm, der sich in Nordwest aus mehr als 1 Million Privatkunden und 60 000 mittelständischen Unternehmen und Firmenkunden zusammensetzt. Auch Finanzchef James von Moltke war eigens aus Frankfurt angereist, um Flagge zu zeigen. An ihm war es, Zuversicht in die eigenen Stärken zu demonstrieren. Keine leichte Übung angesichts des sich spürbar eintrübenden konjunkturellen Umfelds. Daneben galt es natürlich auch Vertrauen zu schaffen, um die Kunden bei der Stange zu halten. Denn die, ließ von Moltke durchblicken, machten sich bisweilen ihren eigenen Reim auf Geschehnisse wie beispielsweise den Geldwäscheskandal bei der Danske Bank, in deren Strudel die Deutsche Bank als Korrespondenzbank der Dänen geraten ist. “Es ist offensichtlich, dass die teilweise verzerrte Diskussion unserem Geschäft schadet”, sagte der seit Juli 2017 amtierende Finanzvorstand. Die Vorwürfe sollen nun möglichst schnell ausgeräumt werden, die Bank kooperiere “vollumfänglich mit den Behörden”. Hinweise auf eigenes Fehlverhalten gebe es bislang keine.Ohnehin ist die Bank nach Einschätzung von Moltkes mit ihren Aufräumarbeiten ein gutes Stück vorangekommen. Die Bank habe ihre Kosten wieder im Griff, die Markt- und Kreditrisiken seien unter Kontrolle und auch die Rechtsrisiken seien deutlich zurückgeführt worden. “Die Bilanz ist solide wie selten zuvor”, warb der Manager, für den “jetzt die Zeit für kontrolliertes Wachstum gekommen ist”. Auch für Investoren hatte von Moltke eine Botschaft im Gepäck: “Wir sind überzeugt, dass die Zeiten vorbei sind, in denen sich die Deutsche Bank Ziele gesetzt hat, die sie dann nicht einhält.”Die Existenzberechtigung der Deutschen Bank leitet von Moltke aus der hohen Exportabhängigkeit der deutschen Wirtschaft ab. Gerade in Krisenzeiten sei es aus Unternehmersicht wichtig, einen verlässlichen Bankpartner an der Seite zu haben, waren es doch die US-Banken, die in der letzten Krise ihre Auslandskredite um 30 % kappten, wie von Moltke erklärt. “Wir werden Ihr Vertrauen nicht enttäuschen”, lautet die finale Botschaft.—–Die Deutsche Bank wirbt beim Neujahrsempfang um Vertrauen in den gelungenen Neuanfang.—–