Deutsche Bank

Deutsche Bank durchleuchtet Geschäft

Die Deutsche Bank geht Vorwürfen von Fehlverhalten in ihrer Investment Bank nach. „Wir haben Untersuchungen angestoßen, die eine begrenzte Zahl von Kundenbeziehungen betreffen. Zu Details können wir uns nicht äußern, solange die Untersuchungen...

Deutsche Bank durchleuchtet Geschäft

bn Frankfurt

Die Deutsche Bank geht Vorwürfen von Fehlverhalten in ihrer Investment Bank nach. „Wir haben Untersuchungen angestoßen, die eine begrenzte Zahl von Kundenbeziehungen betreffen. Zu Details können wir uns nicht äußern, solange die Untersuchungen nicht abgeschlossen sind“, teilte das Institut auf Anfrage mit. Einem Bericht der „Financial Times“ zufolge hat die Gesellschaft komplexe Investment-Banking-Produkte an Kunden verkauft, für die diese gemäß Finanzmarkt-Richtlinie Mifid nicht geeignet waren.

Die Aktivitäten gehen offenbar auf einen ehemaligen Mitarbeiter zurück und betreffen eine niedrige zweistellige Zahl von Unternehmenskunden in Spanien sowie in einem Fall auch in Portugal. Mit Hilfe entsprechender Erträge könnten Bonuszahlungen aufgepeppt worden sein. Bewahrheiten sich die Vorwürfe, wäre dies ein Schlag ins Kontor für die Reputation des Instituts, das in der Vergangenheit Strafen in zweistelligem Milliardenvolumen wegen Fehlverhaltens berappte und seither mehrfach Besserung gelobte.

2017 nahm nach einer internen Untersuchung gleichwohl der damalige Head of Structured Finance Germany den Hut. Zuvor hatte sich herausgestellt, dass sechs Mitarbeiter der Bank im Zuge einer 2009 für den Versicherer Axa strukturierten Transaktion bis 2016 mit 4,5 Mill. Dollar Einsatz rund 37 Mill. Dollar verdient hatten, zum Teil auf Kosten der Bank. Der neuerliche Fall erinnert auch an die Spread Ladder Swaps, hochriskante Zinswetten, wegen deren Vermarktung im Mittelstand der Bundesgerichtshof die Deutsche Bank im März 2011 wegen Fehlberatung zu Schadenersatz verurteilt hatte. Ob die nun publik gewordene Untersuchung im Konzern die einzige derzeit laufende dieser Art ist, legt die Bank auf Anfrage nicht offen. Wann sie die Untersuchung beenden dürfte, blieb ebenfalls unklar.

Ein Upgrade winkt

Unterdessen winkt dem Institut eine Heraufstufung ihrer Bonitätsnote durch Fitch. Unter Verweis auf Fortschritte beim Umbau des Konzerns hat die Agentur ihren Ausblick für die Bank auf „positiv“ von „negativ“ angehoben. Derzeit bewertet Fitch lang laufende, unbesicherte Preferred-Senior-Bonds mit „BBB+“. Im November hatte bereits Moody’s ihren Ausblick von „negativ“ auf „stabil“ verändert. „Nachdem wir unseren Transformationsplan sechs Quartale lang diszipliniert umgesetzt haben, bestätigt uns die Entscheidung von Fitch darin, weiter entschlossen auf nachhaltige Profitabilität hinzuarbeiten“, teilte CFO James von Moltke intern mit.

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