bn Frankfurt – Die Deutsche Bank dürfte in gut einer Woche über ihre künftige Strategie entscheiden. Wie zu hören ist, will der Vorstand dem Aufsichtsrat auf einer Sitzung am Freitag kommender Woche, 24. April, seine Entscheidung vorlegen. Die Bank äußerte sich am Dienstag dazu nicht. Die Entscheidung werde im Laufe des zweiten Quartals präsentiert, hat die Bank auf Anfrage wiederholt erklärt.Drei Optionen stehen zur Debatte: Eine Variante sieht vor, die Tochter Deutsche Postbank voll zu integrieren und das bisherige Geschäftsmodell ansonsten beizubehalten, die Kosten dabei allerdings drastisch zu senken. Einer zweiten Variante zufolge trennt sich die Bank von der Postbank – über einen Verkauf oder über einen Börsengang – fährt zugleich aber die Bilanzsumme der Investmentbank um rund 200 Mrd. Euro herunter. Nach einer dritten Variante verabschiedet sich die Bank komplett vom Massengeschäft und lagert ihre Retail-Aktivitäten in einer neuen Gesellschaft aus. Damit würde letztlich ein Trennbankenmodell umgesetzt. Wie man hört, zeichnet sich eine eindeutige Präferenz für eines der Modelle noch nicht ab. Angesichts der inzwischen aufgebauten Erwartung eines großen Wurfs dürften indes der am wenigsten weitreichenden Variante einer Vollintegration der Postbank eher wenig Chancen beizumessen sein. In jedem Fall dürfte die Bank bei Präsentation ihrer neuen Strategie Kostensenkungen sowie Initiativen in Sachen Digitalisierung ankündigen.Die Bank formuliert eine neue Strategie, nachdem sie wesentlichen Zielen ihrer 2012 vorgelegten Strategie “für 2015 und die Folgejahre” deutlich hinterherhinkt. So hatte das Institut bis 2015 unter anderem eine Aufwand-Ertrag-Relation auf Konzernebene von unter 65 % versprochen. 2014 lag sie bei 86,7 %. Zudem wurde eine Netto-Eigenkapitalrendite von mindestens 12 % avisiert. 2014 lag sie bei 2,7 %.