Deutsche Bank erhöht Kursziel für Börse

Institut: Strukturelles Wachstum verbessert sich

Deutsche Bank erhöht Kursziel für Börse

ck Frankfurt – Die Deutsche Bank glaubt, dass das strukturelle Wachstumspotenzial der Deutschen Börse vom Markt unterschätzt wird, und hat ihr Kursziel für die weiter zum Kauf empfohlene Aktie von 147 auf 160 (aktueller Kurs: 142,25 Euro) angehoben. Bei Finanzmarktinfrastrukturunternehmen seien wiederkehrende Erlösströme das große Thema, insbesondere wenn sie in säkularen Wachstumsbereichen unterwegs seien. In diesem Zusammenhang sei das stark diversifizierte Portfolio der Deutschen Börse mit einer vermuteten hohen Bedeutung von Handelsvolumina bzw. Volatilität auf den ersten Blick ein Nachteil gewesen.Allerdings habe die Kombination aus einer stärkeren Fokussierung auf Produktinnovation und Kundenzentrierung sowie das Engagement in attraktiven Markttrends das säkulare Wachstum des Unternehmens verbessert. Nach Meinung des Instituts wird dies nicht nur das Erlös- und Ergebniswachstum des Marktbetreibers treiben, sondern auch die Bewertung der Aktie stützen. Diese liege immer noch im unteren Bereich im Vergleich der Peergroup.In ihrer Studie untersucht die Bank sieben ihrer Ansicht nach vielversprechende Sparten bzw. Initiativen der Deutschen Börse, darunter die Eurex, bei der sie von einer “hidden” säkularen Wachstumsstory spricht. Aufgrund ihrer starken Stellung im europäischen Finanzderivatemarkt würden ihre Handelsvolumina stark von Volatilität beeinflusst. In Phasen hoher Volatilität sei das Erlöswachstum der Eurex höher und werde die Sparte unglücklicherweise weitgehend als Volatilitätswette betrachtet. Säkulares Wachstum der Eurex sei üblicherweise lediglich mit der außerbörslichen Clearinginitiative verbunden worden. Damit werde jedoch der endogene Fortschritt übersehen, den die Eurex vor allem dank neuer Produkte gemacht habe. Das Segment habe seine Erlöse in den Jahren 2018 und 2019 ausschließlich dank säkularer Initiativen um 5 % bis 6 % gesteigert. Damit sei die alte Eurex-Volatilitätsbeziehung gebrochen. Die Deutsche Bank verweist bei den neuen Produkten u. a. auf die MSCI-Derivate, deren Handelsumsatz in den zurückliegenden drei Jahren um durchschnittlich 50 % gewachsen sei, sowie die Dividenden-, Volatilitäts- und ETF-Kontrakte. Außerdem geht sie davon aus, dass das OTC-Clearing, das 2019 ein Volumenwachstum von 80 % erzielt habe, weiter stark zulegen wird.Hohes Wachstum erwartet das Institut u. a. auch von der EEX, den Investment Fund Services und der Devisenhandelssparte. Auch die Aussichten der durch die Zusammenlegung der übernommenen Axioma mit dem Indexgeschäft entstandenen Sparte Qontigo hält es für vielversprechend. Axioma sei erworben worden, weil der Indexbereich zuvor weniger gut in Mehrwert bringenden analytischen Dienstleistungen wie Factor Investing positioniert gewesen sei. Außerdem erhalte das Segment durch Axioma besseren Zugang zu schneller wachsenden Buy-Side-Kunden.