Deutsche Bank gründet "Digitalfabrik"
bn Frankfurt – Die Deutsche Bank macht in Sachen Digitalisierung mobil. Dazu hat sie in Kooperation mit Fintech-Unternehmen verschiedene Initiativen gestartet, die von der Aggregation von auch bei anderen Banken liegenden Kundendaten über die Vermittlung von Fest- und Termingeldangeboten anderer Banken, ein digitales Dokumentenmanagement-System und eine Kontoeröffnung im Internet bis hin zu einer automatisierten Vermögensverwaltung reichen. Zur Jahresmitte will die Bank zudem in Frankfurt eine “Digitalfabrik” starten, in der über 400 Software-Entwickler, IT-Leute und Banker aus dem Unternehmensbereich Private, Wealth & Commercial Clients (PW & CC) an neuen Produkten und Diensten arbeiten. Bereits am Dienstag kommender Woche kommt eine neue Banking-App auf den Markt, die “im Laufe des Jahres” das kontaktlose Bezahlen in Geschäften ermöglichen soll. Überdies sollen Kunden ab November ein Konto vollständig im Internet eröffnen und noch am selben Tag darüber verfügen können. Mit diesen Vorstößen forciert die in einer strategischen Neuausrichtung steckende Bank ihre Anstrengungen im Feld der Digitalisierung, auf dem sie Beobachtern zufolge gegenüber Konkurrenten an Boden verloren hat.In der Sparte Private, Wealth & Commercial Clients will das Institut bis 2020 rund 750 Mill. Euro in die Digitalisierung stecken. 200 Mill. Euro will die Bank in diesem Jahr ausgeben, wie es am Dienstag hieß. “Wir können das nicht allein schaffen”, erklärte Privatkundenvorstand Christian Sewing die Kooperationen mit Fintechs. So entwickelt die Bank mit dem Hamburger Banking-as-a-Service-Anbieter Figo eine Multi-Bank-Aggregation. Ab Herbst sollen Kunden damit ihr Vermögen, ihre Liquidität, Umsätze und Kredite via Deutsche Bank verwalten können, selbst wenn die entsprechenden Konten bei anderen Banken liegen. Dabei setzt die Bank auf den Vorteil desjenigen, der dies als Erster anbietet, und hofft, den Status der Hausbank auf diese Art digital zu erreichen. Umfragen hätten gezeigt, dass Kunden sich für eine solche Aggregation interessierten. Allerdings wollten sie ihre Daten nur einmal zusammenführen.—– Bericht Seite 5