Deutsche Bank kommt mit Personalabbau voran

Etwa 800 Prime-Brokerage-Mitarbeiter wechseln zu BNP Paribas - Zukunft des Zertifikategeschäfts offen

Deutsche Bank kommt mit Personalabbau voran

lee Frankfurt – Die Deutsche Bank arbeitet ihre Abbaupläne Schritt für Schritt ab. Wie zunächst die “Financial Times” und dann auch die Nachrichtenagentur Reuters am Freitag unter Berufung auf anonyme Quellen berichteten, werden im Zuge des angekündigten Verkaufs des Prime-Brokerage-Geschäfts an BNP Paribas etwa 800 Mitarbeiter zur französischen Wettbewerberin BNP Paribas wechseln. Eine Einigung darüber könnte es demnach in den kommenden Wochen geben. Beide Banken lehnten eine Stellungnahme ab.Die Deutsche Bank hatte im Juli erklärt, die Verhandlungen mit BNP Paribas über den Verkauf des Geschäfts mit Hedgefonds und der elektronischen Aktienplattform liefen planmäßig. Im Rahmen des Verkaufs sollen Assets in zweistelliger Milliardenhöhe den Besitzer wechseln. Einer losen Absichtserklärung solle in den kommenden Wochen eine formellere Vereinbarung und ein Anschreiben an die Kunden folgen, schreibt die britische Zeitung. Zwar werde BNP einen symbolischen Kaufpreis entrichten, der Hauptvorteil der Transaktion bestehe jedoch darin, dass sie der Deutschen Bank Abfindungen erspare, weil BNP die größtenteils in London und New York ansässigen Mitarbeiter weiterbeschäftigt.Die Hoffnung der Franzosen, mit der Übernahme des Geschäftsfelds die Kunden des Prime Brokerage der Deutschen Bank zu halten, hat sich laut “Financial Times” nur teilweise erfüllt. Ein Teil der Hedgefonds, deren Assets sich auf knapp 200 Mrd. Dollar summiert hätten, sei zwischenzeitlich gewechselt, allein der Wettbewerber Barclays habe gemessen an den Assets ein Zehntel des Kundenbestands von der Deutschen Bank gewonnen. Vom Volumen der auf BNP Paribas übergehenden Assets wird denn auch die Zahl der Mitarbeiter abhängen, die letztlich zur französischen Großbank wechseln werden. Wie es mit dem ebenfalls auf der Liste der nicht mehr fortzuführenden Aktivitäten stehenden Zertifikategeschäft weitergeht, ist derweil offen. Sofern sich kein Käufer findet, wird das Geschäft wohl eingestellt werden müssen.Im Zuge von Kostenüberlegungen hat die Bank unterdessen den für 2021 geplanten Umzug der Postbank-Zentrale innerhalb Bonns auf den Prüfstand gestellt. Eine entsprechende Meldung “Spiegel” wurde in Finanzkreisen nicht dementiert. Ein Sprecher erklärte, die Bank schaue sich bei Prüfung von Effizienzmaßnahmen auch die Immobilienstandorte an. Auf einem Investorentag am 10. Dezember will die Bank über ihren Umbau informieren.