Deutsche Bank kooperiert mit Zahlungsspezialist Silverflow
bn Frankfurt
Die Deutsche Bank erweitert die Reihe ihrer Kooperationen mit Fintechs im Firmenkundengeschäft. Am Mittwoch hat das Institut über eine Zusammenarbeit mit der niederländischen Gesellschaft Silverflow informiert, den Angaben zufolge „der erste Kartenzahlungsprozessor mit einer Cloud-nativen Plattform mit einfachen APIs, robusten Daten und direkter Integration des Kartennetzwerks“. In den vergangenen Monaten hatte sich das Institut bereits am Lieferkettenfinanzierer Traxpay beteiligt sowie eine Kooperation mit Treasury Intelligence Solutions (TIS), einem Betreiber einer cloudbasierten Plattform für Treasury-Dienstleistungen, vereinbart.
Neue Dienste im Herbst
Mit Blick auf die Zusammenarbeit mit Silverflow stellt die Bank für diesen Herbst die Einführung zweier neuer Zahlungsdienste in Aussicht. In einem ersten Schritt werde es Zahlungsdienstleistern in Europa und den USA ermöglicht, Debit- und Kreditkartenzahlungen über einen cloudbasierten Kartenerfassungsservice von Silverflow zu akzeptieren, heißt es. Zudem werde Silverflow Firmenkunden der Deutschen Bank Zugriff auf eine maschinell lernfähige Programmierschnittstelle (API) für Händler-Rückbuchungen bieten. Mit dessen Hilfe sollen Kartenherausgeber im Auftrag eines Karteninhabers umstrittene Zahlungen verwalten können. Die Deutsche Bank spricht vom „branchenweit ersten Ansatz zur Automatisierung eines weitgehend manuellen Mail- und Faxprozesses, durch den Händler erhebliche Kosteneinsparungen erzielen können“. Mit Silverflow könnten Kunden und Partner manuelle Aufgaben wie die Verwaltung von Rückbuchungen skalieren und automatisieren, wirbt Chief Executive Officer Anne Willem de Vries, der, bevor er das Fintech mitgründete, beim Zahlungsabwickler Adyen Erfahrung sammelte.
Die Deutsche Bank hatte im Februar ihre Rückkehr ins Merchant Banking angekündigt, nach jahrelanger Abstinenz. Im Zuge seiner Neuausrichtung hat der Konzern das Segment der kleinen Firmenkunden entdeckt. Die Unternehmensbank der Gesellschaft nahm im Startquartal mit 1,3 Mrd. Euro 1% weniger ein als vor Jahresfrist. Rückläufige Risikovorsorge ließ den Vorsteuergewinn dabei um 90% auf 229 Mill. Euro springen.