Deutsche Bank macht Firmenkunden mobil
bn Frankfurt – Die Deutsche Bank startet ein Mobile-Banking-Angebot im Firmenkundengeschäft. Seit Monatsbeginn können Unternehmenskunden per iPhone mit Hilfe des Electronic Banking Internet Communication Standard (EBICS) mobil Kontostände abrufen und auch Zahlungen veranlassen. “Damit schlagen wir ein neues Kapitel auf in der Weiterentwicklung des Zahlungsverkehrs für Unternehmenskunden”, sagt Lothar Meenen, in der Sparte Global Transaction Banking des Instituts verantwortlich für Cash Management und Handelsfinanzierungen von Unternehmen in Deutschland. Mobil zahlen ohne GrenzeFür Überweisungen von Firmenkunden werden wie bisher auch künftig zwei Unterschriften vonnöten sein. Solche Transaktionen sollen nun aber nicht mehr daran scheitern, dass einer von zwei Berechtigten etwa auf Reisen ist. Er kann seinen Code zur Autorisierung einer Zahlung mobil eingeben. Eine Betragsgrenze gibt es nicht, die Verarbeitungszeit ist dieselbe wie im Falle anderer Transaktionen, wie Meenen sagt.Im Massengeschäft ist Mobile Banking schon seit längerem gang und gäbe. Im Firmenkundengeschäft aber betritt die Branche damit Neuland. Das Privatkundengeschäft ist das Experimentierfeld der Banken in Sachen Digitalisierung, das Geschäft mit Firmenkunden kommt derweil wesentlich konservativer daher. Dies liegt nicht nur an der jeweiligen Altersstruktur. Andere DimensionenIm Firmenkundengeschäft herrschen ganz andere Dimensionen als im Privatkundengeschäft, wie Meenen ausführt. Unternehmen generierten eine enorme Anzahl von Transaktionen. Dass die Infrastruktur stimme, sei da das A und O.Die konservativere Natur der Firmenkunden schlägt sich auch im Ergebnis einer Umfrage der Bank nieder, derzufolge gerade einmal 6 % der Befragten einen dringenden Bedarf verspürten, Zahlungen künftig mit ihrem Smartphone online zu autorisieren. Meenen glaubt indes, dass das Angebot im Laufe der Zeit Zuspruch findet. Große Unternehmen mit entsprechend besetzten Treasury-Abteilungen dürften vermutlich weniger Bedarf verspüren. Aber: “Gerade für kleine Mittelständler, die in den vergangenen Jahren im Treasury oft Personal abgebaut haben, ist es in einer Krisensituation, wie zum Beispiel derzeit in Griechenland, wichtig zu wissen, wo sie stehen”, argumentiert er.Aus der einmaligen Zahlung von 35 Euro für die Einrichtung des Angebots und dem monatlichen Obolus von 5 Euro, welche die Bank Nutzern des Angebots in Rechnung stellt, leitet die Bank indes keine spezifische Ertragsplanung ab. Das Kundenerlebnis und die Kundenbindung stünden im Vordergrund, heißt es.