Deutsche Bank nimmt Hybridkapital auf
bn Frankfurt
Die Deutsche Bank hat die Emission zusätzlichen Kernkapitals in „benchmarkfähigem Volumen“ angekündigt. Dies stärke die Kapitalposition, trage dazu bei, dass die Bank ihre Kunden in einem anhaltend schwierigen Marktumfeld noch besser unterstützen könne und gleiche zudem teilweise negative Auswirkungen aufsichtsrechtlicher Veränderungen aus, teilte das Institut am Dienstag mit.
Als Benchmark-Emissionen gelten Emissionsvolumina ab einem Umfang von 500 Mill. Euro. Ihre Additional-Tier1-Papiere will die Bank in einer Stückelung von 200000 Euro auf den Markt bringen. Spielt das Marktumfeld mit, dürfte das Institut, das bei der Platzierung als alleiniger Konsortialführer auftreten will, die Bücher am heutigen Mittwoch öffnen.
Mit der Transaktion nutzt die Gesellschaft eine günstige Gelegenheit. In der vergangenen Woche hatte das seit 2019 in der Restrukturierung steckende Haus die Anleger mit unerwartet starken Zahlen zum ersten Quartal überrascht. Der Aktienkurs erreichte zugleich den höchsten Stand seit drei Jahren. Je nach Volumen der anstehenden Transaktion könnte die Bank nun schon Anfang Mai ihren gesamten Refinanzierungsbedarf an zusätzlichem AT1-(Kern-)- sowie AT2-(Ergänzungs-)Kapital decken. Diesen hatte sie in einer Präsentation für Investoren in der vergangenen Woche auf 2 Mrd. bis 3 Mrd. Euro beziffert.
Im Januar hatte das Institut bereits 1,25 Mrd. Dollar an Ergänzungskapital mit einem Kupon von 3,729% aufgenommen. Diese Emission war 4,4-fach überzeichnet und ging letztlich an mehr als 185 Investoren aus Asien, Europa und den USA. Da die nun angekündigten Papiere in Euro denominieren, dürfte die Bank nun verstärkt Investoren in Europa und Asien als Zeichner im Fokus haben.
Die Emission helfe der Deutschen Bank dabei, ihr für Ende 2022 gesetztes Ziel einer Verschuldungsquote von 4,5% bei Vollumsetzung zu erreichen, teilte das Institut mit. Zum Ende des Startquartals kam das Haus zwar bereits auf eine ungewichtete Eigenkapitalquote von 4,6%. Rechnet man aber 101 Mrd. Euro an Zentralbankguthaben, welche die Bank laut einer Entscheidung der EZB vom September angesichts der Pandemie unberücksichtigt lassen darf, zum Exposure hinzu, fällt die Leverage Ratio um 40 Basispunkte auf 4,2%.