Deutsche Bank prügelt Umbaupläne durch

Management zieht mehr Kosten vor als angekündigt - Ertragsschwund hält an

Deutsche Bank prügelt Umbaupläne durch

bg/jsc Frankfurt – Die Deutsche Bank macht beim angekündigten Konzernumbau Tempo: Im zweiten Quartal verbuchte der Konzern einmalige Kosten von 3,4 Mrd. Euro und zog damit mehr Aufwand vor als vor zweieinhalb Wochen angekündigt, als rund 3 Mrd. Euro in Aussicht gestellt worden waren. Damit unternehme die Bank “wichtige Schritte”, um die “Strategie umzusetzen und die Deutsche Bank zu transformieren”, erklärte Konzernchef Christian Sewing am Mittwoch anlässlich der Bilanzvorlage für das zweite Quartal. In der Folge verbucht der Konzern einen Milliardenverlust. Statt eines Minus von angekündigt 2,8 Mrd. nach Steuern steht nun ein Verlust von 3,15 Mrd. Euro unterm Strich.Damit zeichnet sich für die Bank ein weiteres Verlustjahr ab, nachdem bereits von 2015 bis 2017 jeweils negative Ergebnisse erzielt worden waren. Insgesamt soll der Umbau 7,4 Mrd. Euro bis 2022 kosten, ehe die laufenden Einsparungen von 6 Mrd. Euro pro Jahr vollständig greifen.Der seit Jahren währende Ertragsschwund setzte sich fort: Im Vergleich zum zweiten Quartal des Vorjahres gaben die Erträge um 6 % auf 6,2 Mrd. Euro nach. Während die Fondstochter DWS, das Privat- und Firmenkundengeschäft sowie die Transaktionsbank stabile Erträge aufweisen, brach das Geschäft in der Investmentbank ein. Das marktabhängige Segment soll im Rahmen des Umbaus gestutzt und separat aufgestellt werden. “Die Leistung ist nicht genug und spiegelt auch nicht unser Potenzial wider”, sagte Finanzvorstand James von Moltke in einer Analystenkonferenz mit Blick auf die Konzerneinheit Unternehmens- und Investmentbank (CIB).Der geplante Abbau von 18 000 Stellen steht seit der Ankündigung vor zweieinhalb Wochen erst am Anfang. Bisher hat die Bank mehr als 900 Mitarbeiter darüber informiert, dass ihr Arbeitsverhältnis endet oder ihre Stelle entfällt. Die geplante Übergabe des Geschäfts mit Hedgefonds und des elektronischen Aktienhandels an den französischen Rivalen BNP Paribas soll möglichst noch vor Jahresende vollzogen werden. – Nebenstehender Kommentar Schwerpunkt Seite 3