Deutsche Bank rückt in Fokus des Cum-ex-Prozesses
ak Bonn – Die Deutsche Bank und ihre Verflechtung mit den Geschäften der beiden Angeklagten ist am Donnerstag in den Mittelpunkt des Cum-ex-Prozesses in Bonn gerückt. Anfang 2009 war ein Händlerteam der Deutschen Bank London zur Ballance-Gruppe gewechselt, die der angeklagte Ex-Trader Martin S. ein Jahr zuvor mitgegründet hatte. Zwei frühere Händler der Deutschen Bank hatten bei Ballance zwei neue Gesellschaften ins Leben gerufen. Die Transaktionen der operativ tätigen Ballance Overseas Management Ltd. (BOML) mussten nach übereinstimmenden Aussagen beider Angeklagter von der Deutschen Bank genehmigt werden, die außer Gebühren für ihren Service als Prime Broker auch am Gewinn beteiligt wurde. Ein Anwalt von M.M. Warburg, der im Prozess eine hohe Wertabschöpfung droht, zeigte sich in einer Erklärung zufrieden: Die Angeklagten hätten heute nachvollziehbar und glaubhaft bekundet, dass es sich bei den beiden Ballance-Gesellschaften in den Jahren 2009 und 2010 der Sache nach um eine ausgelagerte Abteilung der Deutschen Bank gehandelt habe, bei der die Genehmigung für jede Transaktion durch die Deutsche Bank erforderlich war und an deren Handelsergebnis die Deutsche Bank einen Gewinnanteil erhalten habe. Warburg hat die Deutsche Bank wegen ihrer Rolle als Depotbank bei den Cum-ex-Geschäften verklagt.