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Deutsche Bank tauscht Geldwäsche-Beauftragten aus

jsc - Die Deutsche Bank hat einen neuen Leiter für die Bekämpfung von Finanzkriminalität ernannt: Philippe Vollot (49) leitet künftig als Global Head of Anti-Financial Crime (AFC) und als Konzern-Geldwäsche-Beauftragter die zuständigen Einheiten im...

Deutsche Bank tauscht Geldwäsche-Beauftragten aus

jsc – Die Deutsche Bank hat einen neuen Leiter für die Bekämpfung von Finanzkriminalität ernannt: Philippe Vollot (49) leitet künftig als Global Head of Anti-Financial Crime (AFC) und als Konzern-Geldwäsche-Beauftragter die zuständigen Einheiten im Konzern, wie Sylvie Matherat, Chief Regulatory Officer und Mitglied des Vorstands, in einer am Donnerstag veröffentlichten Mitteilung an die Mitarbeiter schreibt.Der Franzose gehört bereits seit mehr als 13 Jahren zum Konzern und war zuletzt globaler Chief Operating Officer (COO) für Regulierung, Compliance und die AFC-Einheit. Er folgt auf Peter Hazlewood, der erst im Juli 2016 die Position von Ulrich Göres übernommen hatte. Der Teilrückzug des Briten war bereits durchgesickert (vgl. BZ vom 5. Januar). Er soll die Bank weiterhin beraten. Über Details seiner Aufgabe wird noch verhandelt.Während die Bank konzernweit Stellen abbaut, wird die AFC-Einheit zur Bekämpfung von Finanzkriminalität kräftig aufgestockt: Die Zahl der Mitarbeiter legte 2016 um 30 % auf 770 zu, im laufenden Jahr soll sie um rund 50 % auf mehr als 1 150 steigen. “Die Deutsche Bank wird ihre Kontrollen weiter stärken, damit die Gewinne, die wir heute erwirtschaften, nachhaltig sind und nicht zu höheren Rückstellungen in der Zukunft führen”, erklärte Matherat.Die Deutsche Bank hat in den vergangenen Jahren wegen diverser mutmaßlicher Fehlverhalten wiederholt dreistellige Millionen- oder gar einstellige Milliardenbeträge berappen müssen – dazu zählen etwa die mutmaßliche Manipulation von Referenzzinssätzen, umstrittene Geschäfte mit hypothekengedeckten Wertpapieren oder steuerbezogene Geschäfte. Ein möglicher Geldwäscheskandal in Russland ist derweil noch nicht abgehakt, hinzu kommen diverse weitere Verfahren.Der neue Anti-Geldwäsche-Chef war bereits in früheren Jahren in den Bereichen Compliance, Anti-Geldwäsche und Recht tätig, etwa als Head of European Compliance bei der Deutschen Bank und bei Barclays. Auch die französische Finanzmarktaufsicht zählt zu seinen Stationen. Für den Teilrückzug des Vorgängers Hazlewood kursieren in Finanzkreisen und Medienberichten verschiedene Erklärungen, die etwa die Führung durch Hazlewood, die Stimmung in dem Konzern und das Auftreten der internen Prüfer betreffen.