Credit-Suisse-Fonds

Deutsche Bank vermittelt für Greensill-Investoren

Die Deutsche Bank ist für einige Investoren aus dem Greensill-Fonds von Credit Suisse als Broker tätig, um diese beim Losschlagen ihrer Exposures zu unterstützen.

Deutsche Bank vermittelt für Greensill-Investoren

bg/Bloomberg Frankfurt

Die Deutsche Bank ist für einige Investoren aus dem Greensill-Fonds von Credit Suisse als Broker tätig, um diese beim Losschlagen ihrer Exposures zu unterstützen. Credit Suisse hatte kürzlich damit begonnen, den 10 Mrd. Dollar schweren Fonds für Lieferkettenfinanzierung, der verbriefte Forderungen von Greensill kaufte, zu liquidieren. Die Schweizer Großbank hatte damit auf den verloren gegangenen Versicherungsschutz für diese Papiere reagiert. Deutsche Bank, Greensill Capital und Credit Suisse wollten den Bloomberg-Bericht am Montag nicht kommentieren.

Bloomberg zufolge hat die Deutsche Bank begonnen, Hedgefonds und Investmentfirmen zu kontaktieren, um dort das Interesse für Transaktionen auszuloten. Es ist unklar, wie viele Investoren bereit sind, sich von ihren Engagements zu trennen – was derzeit wohl nur mit hohen Abschlägen zum Anschaffungswert möglich wäre. Ein Drittel des Fonds wurde in Cash gehalten, was nun in die Rückzahlung geht. Für den großen Rest des Portfolios erkundet Credit Suisse noch die Optionen.

Diese Bemühungen werden dadurch erschwert, dass der Fonds viele Papiere mit einem Exposure zu Forderungen der in Schieflage befindlichen GFG Alliance von Sanjeev Gupta besitzt. GFG ist eigenen Angaben zufolge insolvenzgefährdet, wenn Greensill die Finanzierung ihres Geschäftes einstellt.

Wie am Montag ebenfalls bekannt wurde, hatte die Aufsicht BaFin die Greensill Bank bereits seit über zwei Jahren im Visier. Die Behörde hat sich dem Bundesfinanzministerium zufolge monatlich über die Bilanzdaten des mittlerweile geschlossenen Bremer Instituts unterrichten lassen. Das geht aus einer Antwort an die Grünen-Finanzpolitikerin Lisa Paus hervor. Paus sagte, die BaFin sei in der entscheidenden Phase den Ereignissen hinterhergelaufen. „Sie hat sich regelmäßig informieren lassen, aber nicht eingegriffen. Die Aufsicht muss genauso dynamisch sein wie der Finanzmarkt und die Entwicklung in den Banken.“

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