Deutsche Bank vor Gericht

Ex-Händler in Frankfurt wehren sich gegen Rauswurf im Zinsskandal

Deutsche Bank vor Gericht

Vier von der Deutschen Bank im Zusammenhang mit dem Zinsskandal entlassene Händler wehren sich vor Gericht gegen ihren Rauswurf. Die Ermittlungen der Behörden laufen weiter.sto Frankfurt – Vier frühere Frankfurter Händler der Deutschen Bank, die wegen des Zinsskandals vor die Tür gesetzt worden sind, klagen gegen ihre Entlassung. Dies bestätigte eine Gerichtssprecherin des Frankfurter Arbeitsgerichts. Die Verhandlung ist vorläufig für den 20. November geplant.Im Februar hatte die Deutsche Bank unbestätigten Informationen zufolge in Frankfurt fünf Händlern gekündigt. Das Institut wirft ihnen vor, mit zu den Personen zu gehören, die die Referenzzinsen Euribor und Libor manipuliert haben sollen. Die internen Ermittlungen der Deutschen Bank hatten ergeben, dass weder frühere noch aktuelle Vorstände in den Skandal verwickelt worden sind. Eine Sonderprüfung der Finanzaufsicht BaFin läuft. Bonus sorgt für SchlagzeilenInsgesamt sind bereits mindestens sieben Händler in Frankfurt und London von dem Geldhaus entlassen worden. Für Schlagzeilen sorgte, dass an einen der in London entlassenen Händler ein Bonus von 40 Mill. Euro bezahlt worden war.Von den fünf Händlern in Frankfurt, die für die Festlegung des Euribor zuständig gewesen sein sollen, soll Kreisen zufolge einer einen Aufhebungsvertrag unterzeichnet haben. Die anderen klagen dagegen auf Wiedereinstellung. Die Deutsche Bank sagte auf Anfrage dazu lediglich: “Nachdem wir festgestellt hatten, dass sich einzelne Mitarbeiter unangemessen verhalten hatten, haben wir gegenüber diesen Mitarbeitern Sanktionen ergriffen oder uns von ihnen getrennt und verfallbare Vergütungsbestandteile zurückgefordert.” Solange die Untersuchungen nicht abgeschlossen seien, werde die Bank dies auch weiterhin tun.Weltweit wird gegen mehr als ein Dutzend Großbanken im Zusammenhang mit den Libor- und Euribor-Sätzen ermittelt, die manipuliert wurden, um Handelsgewinne einzustreichen. Einige Häuser wie Barclays, UBS und RBS haben dafür bereits schon Strafen an die Aufsichtsbehörden entrichtet.Da mehrere Behörden weltweit im Falle der Deutschen Bank ermitteln, geht das Institut nach eigenen Angaben davon aus, dass es bis Jahresende keinen Abschluss in dieser Angelegenheit geben wird. Gerüchten zufolge hat das Institut allein für drohende Libor-Strafen 500 Mill. Euro zurückgestellt. Insgesamt summieren sich die Rückstellungen für die zahlreichen Rechtsstreitigkeiten auf der Welt, in die die Deutsche Bank verwickelt ist, wie die US-Hypothekenklagen oder die Prozesse wegen der Kirch-Pleite, auf mittlerweile schon 2,4 Mrd. Euro.