Deutsche Bank will Umbau aus eigener Kraft finanzieren
lee Frankfurt – Die Deutsche Bank wird die Kosten für den kolportierten Abbau von rund 20 000 Stellen voraussichtlich ohne Hilfe ihrer Aktionäre schultern müssen. Das sagten Marktteilnehmer in Reaktion auf einen Bericht der “Financial Times”, dem zufolge das Institut die Restrukturierungskosten von 3 bis 5 Mrd. Euro ohne Kapitalerhöhung stemmen will. Gleichwohl reagierten die Anleger mit Erleichterung auf den Bericht: Die Aktie zog am Mittwoch deutlich an.Die Deutsche Bank sei derzeit recht gut kapitalisiert und könne sich die Umbaukosten wahrscheinlich leisten, sagte Dieter Hein von Fairesearch. “Ich glaube allerdings auch nicht, dass die Aktionäre eine weitere Verwässerung ihrer Anteile hinnehmen würden”, so der Bankanalyst. In sieben Kapitalerhöhungen hat das Institut seit 2008 mehr als 30 Mrd. Euro bei den Aktionären eingesammelt, ohne dass ihnen dadurch ein erkennbarer Mehrwert entstanden wäre. Aufgrund der schwachen Geschäftsentwicklung hat die Aktie seit der Finanzkrise vielmehr gut drei Viertel ihres Wertes verloren.Die Deutsche Bank wollte den Zeitungsbericht am Mittwoch nicht kommentieren. Angesichts der im Branchenvergleich hohen Gehälter, die bei der Deutschen Bank im allgemeinen und insbesondere im von den Kürzungen besonders betroffenen Investment Banking gezahlt werden, sind Restrukturierungskosten zwischen 150 000 und 250 000 Euro pro zur Disposition stehender Stelle jedoch plausibel. Zum Vergleich: Den Softwarekonzern SAP kostete die Trennung von 4 400 Mitarbeitern rund 200 000 Euro pro eingesparter Stelle. Die Commerzbank gab nach eigenen Angaben 2017 rund 84 000 Euro pro eingesparter Stelle aus.