Deutsche Bank wirbt für Fusionen
bn Frankfurt – Die Deutsche Bank macht sich für eine Konsolidierung vor allem im deutschen Bankensektor stark, will sich daran vorerst aber nicht beteiligen. In Deutschland gebe es “schlicht zu viele Banken”, erklärte Chief Executive Officer (CEO) John Cryan auf der Konferenz “Banken im Umbruch” am Mittwoch. Auch stünden viele Kreditinstitute “gar nicht unter dem Druck, attraktive Renditen erwirtschaften zu müssen”, fügte er offenbar mit Blick auf den Sparkassen- und Genossenschaftssektor hinzu.Nach einem Rekordverlust von 6,8 Mrd. Euro wies Deutschlands größtes Kreditinstitut für 2015 eine Eigenkapitalrendite von minus 9,8 % aus. Die Sparkassen kamen nach HGB vor Steuern auf eine Eigenkapitalverzinsung von 9,7 %, die Volks- und Raiffeisenbanken auf 14 % vor sowie auf 4,6 % nach Steuern.Europaweit steckten die Banken zudem in einem “grundsätzlichen Dilemma”, erklärte Cryan weiter. Die Institute seien sicherer, aber auch deutlich weniger profitabel geworden. Zudem setze das Zinsumfeld nahezu allen europäischen Banken zu. Cryan: “Wir brauchen weitere Zusammenschlüsse – auf nationaler Ebene – aber eben auch über die Landesgrenzen hinweg. Nur dann können wir auf Dauer wirtschaftlich arbeiten.”Für die Deutsche Bank schloss Cryan fürs Erste aus, dass sich das Institut mit einer anderen Bank zusammentun oder eine Übernahme wagen wird. Man konzentriere sich auf die Umsetzung der Strategie, die vorsehe, kleiner zu werden.Konkret dementierte der Chef der größten deutschen Bank Fusionsabsichten mit der Commerzbank, der Nummer 2. Berichten zufolge hatten Deutsche Bank und Commerzbank Ende Juli Optionen eines Zusammenschlusses der beiden Institute eruiert, bevor sie die Gespräche vorerst beendeten. Man sei sich darüber einig gewesen, dass die beiden Kreditinstitute erst einmal aufräumen müssten, bevor man über weiter gehende Schritte nachdenken könne, heißt es.—– Nebenstehender Kommentar- Schwerpunkt Seite 2