Vergleich im Missbrauchsskandal

Deutsche Bank zahlt 75 Mill. Dollar im Fall Epstein

Die Deutsche Bank zahlt im Fall Epstein 75 Mill. Dollar, um eine Klage beizulegen. J.P. Morgan hingegen gibt noch nicht auf.

Deutsche Bank zahlt 75 Mill. Dollar im Fall Epstein

Deutsche Bank zahlt
75 Mill. Dollar im Fall Epstein

J.P. Morgan wehrt sich weiter gegen Klage

Bloomberg New York

Die Deutsche Bank hat laut Bloomberg zugestimmt, 75 Mill. Dollar zu bezahlen, um eine Klage beizulegen, in der sexuelle Missbrauchsopfer von Jeffrey Epstein die Bank beschuldigen, dessen Sexhandel unterstützt zu haben, so die die Anwälte der Kläger. Die Deutsche Bank stimmte dem Vergleich zu, nachdem US-Bezirksrichter Jed Rakoff im März entschieden hatte, dass die Klage eines nur als Jane Doe bekannten Opfers weiterverfolgt werden kann. Gleiches gilt für einen anderen, aber nahezu identischen Fall einer anderen Jane Doe gegen J.P. Morgan.

Vorwurf des Menschenhandels

„Die Einigung wird es Dutzenden von Überlebenden von Jeffrey Epstein erlauben, Vertrauen in unser System zurückzugewinnen, da sie wissen, dass alle Personen und Einrichtungen, die Epsteins Sexhandel unterstützt haben, letztlich zur Rechenschaft gezogen werden“, so die Anwälte der Kanzlei Edwards Pottinger in einer Erklärung. Die Klagen wurden nach dem Bundesgesetz zum Schutz von Opfern des Menschenhandels (Federal Trafficking Victim Protection Act) geführt, weil die Kläger die Banken hinreichend beschuldigten, an einem kommerziellen Sexhandel beteiligt gewesen zu sein, gewusst oder nicht bedacht zu haben, dass Gewalt, Betrug oder Nötigung angewendet werden würden, und von ihrer Beteiligung profitiert zu haben, erklärte der Richter.

J.P. Morgan wehrt sich gegen Klage

J.P. Morgan wehrt sich weiterhin gegen die Klage und lehnt den Antrag der Frau ab, andere Opfer in einer Sammelklage vertreten zu dürfen. Die Deutsche Bank hat kein Fehlverhalten zugegeben, sagte eine mit der Sache vertraute Person. Die Bank sagte, sie habe ihre Kontrollen verschärft. „In den vergangenen Jahren hat die Deutsche Bank beachtliche Fortschritte gemacht, einige Probleme aus der Vergangenheit zu beheben, einschließlich der Investition von mehr als 4 Mrd. Euro, um sowohl unsere Kontrollen als auch Trainings- und operativen Prozesse zu verbessern“, sagte ein Sprecher der Bank in einer Erklärung. „Außerdem haben wir unser Team zur Bekämpfung von Finanzkriminalität auf 1.900 Mitarbeiter aufgestockt“, führte er weiter aus.

Die Frauen behaupten in ihren Klagen, dass Epstein Zugang zu großen Bargeldmengen hatte, um seine Geschäfte zu finanzieren, und dass er Barabhebungen vermied, die „Red Flags“ auslösen würden. Epstein war zwischen 1998 und 2013 Kunde von J.P. Morgan. Nachdem die Bank die Kundenverbindung zu ihm abgebrochen hatte, verlagerte Epstein seine Konten bis 2018 zur Deutschen Bank.

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