Marktbetreiber

Deutsche Börse sieht sich auf Kurs

Marktbetreiber bestätigt Prognose für 2021 und Mittelfristziele. Danach plant die Gesellschaft für 2019 bis 2023 mit einem jährlichen Anstieg von Erlös und Ebitda um durchschnittlich 10%.

Deutsche Börse sieht sich auf Kurs

ck Frankfurt

Trotz des deutlichen Rückgangs von Erlös und Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr sieht sich die Deutsche Börse nach dem ersten Quartal auf gutem Weg, ihre Prognose für das laufende Jahr und ihre Mittelfristziele zu erreichen. „Mit den Ergebnissen des ersten Quartals sind wir auf Kurs, unsere Guidance für 2021 zu erreichen, und die Entwicklung entspricht vollkommen dem mit Compass 2023 erwarteten Wachstumsverlauf“, sagte der Vorstandsvorsitzende des Unternehmens, Theodor Weimer in der Analystenkonferenz des Marktbetreibers am Donnerstag. Laut der Mittelfriststrategie plant die Gesellschaft für die Zeit von 2019 bis 2023 mit einem jährlichen Anstieg von Erlös und Ebitda (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) um durchschnittlich 10%, für 2021 lauten die Ziele für den Erlös und das Ebitda auf rund 3,5 Mrd. beziehungsweise 2 Mrd. Euro.

Zyklische Gegenwinde

In den ersten drei Monaten sind der Erlös und das Ebitda im Vorjahresvergleich um 7% beziehungsweise 12% auf 855 Mill. beziehungsweise 521 Mill. Euro gesunken. Die operativen Kosten stiegen vor allem akquisitionsbedingt um 9% auf 344 Mill. Euro. Organisch beschränkte sich der Kostenanstieg auf 1%. Der Rückgang von Erlös und Ergebnis ist im Wesentlichen auf das Rekordgeschäftsquartal des Vorjahres zurückzuführen, als die Corona-Marktturbulenzen für rekordhohe Handelsumsätze an den Termin- und Kassamärkten sorgten. So ist etwa der mit dem Aktienindexkontraktehandel der Eurex generierte Erlös im Vorjahresvergleich um 45% auf 106,4 Mill. Euro gefallen. Der Gesamterlös des Terminmarktsegments sank um 24% auf 262 Mill. Euro. Auch beim zweiten zyklischen Faktor, den Zinseinnahmen, machte sich die Coronakrise aufgrund der drastischen Zinssenkung der US-Notenbank Fed im Verlauf des ersten Quartals 2020 im Vorjahresvergleich negativ bemerkbar. Das Treasury-Ergebnis aus dem Bankgeschäft sank um 49% auf 34,6 Mill. Euro.

Trotz der zyklischen Gegenwinde und der Delle des ersten Quartals 2021 ist das Unternehmen laut dem Finanzvorstand Gregor Pottmeyer auf Kurs, die Mittelfristziele zu erreichen. Wie er in der Konferenz ausführte, beläuft sich das durchschnittliche jährliche Wachstum von Erlös und Ebitda im Zeitraum vom ersten Quartal 2019 bis zum ersten Quartal 2021 auf 9% beziehungsweise 8%. Während zyklische Faktoren in dem Zeitraum ein durchschnittliches negatives Erlöswachstum von 1% beigetragen haben, haben strukturelle Faktoren und Konsolidierungseffekte ein positives Erlöswachstum von 6% beziehungsweise 4% beigetragen.

Das Kassamarktsegment Xetra hat sich im ersten Quartal mit einem Rückgang von Erlös und Ebitda um 5% und 3% auf 93 Mill. und 67 Mill. Euro vergleichsweise stabil entwickelt. Das gleiche gilt auf der Erlösebene für das Nachhandelssegment Clearstream (minus 4% auf 227 Mill. Euro), dessen Ebitda um 12% auf 137 Mill. Euro sank. Sehr stark entwickelte sich das Fondsservice-Segment IFS, dessen Erlös und Ebitda teilweise konsolidierungsbedingt (Erwerb der UBS Fondcenter) um 49% und 81% auf 83 Mill. und 53 Mill. Euro erhöhte. Aber auch organisch wiesen der Erlös und das Ergebnis mit 23% und 46% sehr hohe Wachstumsraten auf.

Aktie legt leicht zu

Obwohl die Quartalszahlen die Konsenserwartungen übertrafen, hielt sich die Reaktion des Aktienkurses in Grenzen. Nach einer Spanne von 144,45 bis 146,95 Euro schloss die Aktie mit einem Plus von 0,5% bei 146,65 Euro. Analysten kommentierten die Zahlen verhalten positiv. Die Deutsche Bank, die ihre Kaufempfehlung und ihr Kursziel von 171 bestätigte, sprach von einer soliden Performance. Die DZBank hob ihren Fair Value für die weiter zum Kauf empfohlene Aktie von 155 auf 164 Euro an. Berenberg sprach von einem soliden Auftaktquartal und bestätigte ihre Halteempfehlung und ihr Kursziel von 155 Euro.

Deutsche Börse
Konzernzahlen nach IFRS
1. Quartal 
in Mill. Euro20212020
Nettoerlös855,1959,2
Operative Kosten346,5318,4
Ebitda521,2592,5
Periodenüberschuss329,8380,6
Ergebnis je Aktie (Euro)1,732,00
Quelle: Deutsche BörseBörsen-Zeitung