ck Frankfurt – In ihrer neuen Mittelfriststrategie setzt die Deutsche Börse verstärkt auf Übernahmen. Akquisitionen sollen in den nächsten Jahren in etwa die Hälfte zum Erlöswachstum des Marktbetreibers beisteuern, wie der Vorstandsvorsitzende Theodor Weimer am Mittwoch bei der Vorstellung des “Compass 2023” genannten Strategieplans mitteilte.Konkret angestrebt wird für die nächsten Jahre ein durchschnittliches Erlöswachstum von 10 % p. a. 5 % sollen über M&A-Transaktionen generiert werden, 5 % aus säkularen Faktoren. Außerdem setzt sich die Deutsche Börse ein jährliches Wachstum des berichteten Ebitda (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) von ebenfalls 10 % zum Ziel. Bei Erreichen der Ziele würde sie im Jahr 2023 einen Erlös von rund 4,3 Mrd. Euro und ein Ebitda von 2,45 Mrd. Euro erwirtschaften. In der alten Strategie “Roadmap 2020” strebte das Unternehmen ein jährliches Erlöswachstum aus säkularen Treibern von wenigstens 5 % und ein Wachstum des bereinigten Konzernüberschusses von zwischen 10 % und 15 % an.Weimer betonte, dass die Bedeutung von M&A-Transaktionen für die Deutsche Börse zunehme und die Strategie auch größere Übernahmen in Größenordnungen von bis zu 5 Mrd. Euro durchaus einschließe. “Wir sind offen für größere Deals”. Voraussetzung für solche Transaktionen sei allerdings, dass das Übernahmeziel strategisch sehr gut zur Deutschen Börse passe und ein klarer Plan für die Integration nach der Fusion vorliege.Am Vorabend hatte das Unternehmen den Erwerb von 80 % am Stimmrechtsberater und Datenanbieter ISS für rund 1,5 Mrd. Euro bekannt gegeben. “ISS zählt zu den Top-3-Spielern im ESG-Datengeschäft”, sagte Stephan Leithner, für das Ressort Post-Trading, Data & Index zuständiges Vorstandsmitglied der Deutschen Börse, im Interview. Das global aufgestellte Unternehmen mit seinen rund 2 000 Mitarbeitern sei seit dem Jahr 1985 in dem Geschäft tätig, und Konstanz und Professionalität, wie sie ISS biete, seien in dem Bereich von entscheidender Bedeutung. “ISS hat viele Alleinstellungsmerkmale”, so Leithner. – Nebenstehender Kommentar Schwerpunkt Seite 5