Deutsche Büromietmärkte laufen heiß

Colliers: Höchster Flächenumsatz seit zehn Jahren

Deutsche Büromietmärkte laufen heiß

ab Düsseldorf – In den sieben größten deutschen Städten werden die Büroflächen langsam knapp. An den Top-7-Standorten ist die vermietete Fläche im ersten Halbjahr um 9,3 % auf knapp 1,7 Mill. Quadratmeter (m 2) gestiegen, wie der Immobilienberater Colliers International errechnet hat. Es handele sich um das stärkste Umsatzergebnis eines ersten Halbjahres seit zehn Jahren, und alles spreche für eine Fortsetzung des Trends.Allen Krisen zum Trotz bleibe Deutschland der Wachstumsmotor Europas. “Die Vermietungsmärkte profitieren von der ungebremsten Expansion der Beschäftigung, deren Wachstumstreiber zurzeit die Binnennachfrage durch hohen privaten und staatlichen Konsum ist”, sagt Susanne Kiese, Head of Research bei Colliers International Deutschland. In den vergangenen zwölf Monaten habe der Markt netto 1,1 Mill. m 2 absorbiert.Unter den Top-Standorten verdrängte München im Betrachtungszeitraum mit einem Flächenumsatz von 387 000 m 2 (+ 27 %) den Vorjahresersten Berlin, der den Flächenumsatz mit 347 000 m 2 um 3 % ausweitete. Den größten Zuwachs gab es mit 43 % in Köln, nicht zuletzt bedingt durch den Vertragsabschluss für die 2019 bezugsfertige MesseCity Deutz. Dort wird die Zurich Versicherung künftig die Rheinland-Zentrale ansiedeln. Zuwächse gab es auch in Düsseldorf (+ 21 %) und Frankfurt (+ 19 %). Einzig in Stuttgart und Hamburg, wo es an großflächigen Deals mangelte, gingen die Flächenumsätze im ersten Halbjahr um 27 % bzw. 8 % zurück.Die dynamische Nachfrage gepaart mit einer moderaten Angebotsausweitung führte in fast allen Bürozentren zu deutlichem Leerstandsabbau. Zur Jahresmitte 2016 landete die Leerstandsquote im Durchschnitt bei 5,3 %, das sind 80 Basispunkte weniger als zwölf Monate zuvor. An einigen Standorten liege die Leerstandsquote allerdings schon unter 5 %, was mit Blick auf die Funktionstüchtigkeit des Marktes durchaus kritisch zu bewerten sei, heißt es.Während es in Berlin, Stuttgart und München schon eng werde, blieb die Situation in Frankfurt mit einer Quote von 11,8 % entspannt. Das sei nach dem Brexit-Votum aber auch eine wichtige Voraussetzung, um für umzugswillige Finanzdienstleister als Alternativstandort in Betracht zu kommen.