Deutsche haben ihre Haushaltskasse im Griff
fir Frankfurt
Die Deutschen bescheinigen sich selbst, gut mit Geld umgehen zu können. Vier von fünf Verbrauchern sind einer von der ING in Auftrag gegebenen Studie zufolge dieser Meinung. So selbstbewusst zeigen sich von den Bürgern in 13 europäischen Ländern nur Luxemburger und Polen. Rund 35% der Befragten hierzulande stimmen der Aussage „Ich kann gut mit Geld umgehen“ sogar „voll und ganz“ zu. Das Meinungsforschungsinstitut Ipsos hat in Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, den Niederlanden, Österreich, Polen, Rumänien, Spanien, der Tschechischen Republik, der Türkei sowie den USA je etwa 1000 Menschen befragt, in Luxemburg 500.
Mit Einkommen auskommen
52% der Deutschen bekunden, sich in einer komfortablen finanziellen Lage zu befinden, was leicht über dem Durchschnitt der 13 Länder liegt. Höhere Werte erzielen noch Polen, Großbritannien und Luxemburg. Sechs von zehn Bürger berichten, dass ihnen zwischen den Zahltagen nie oder fast nie das Geld ausgehe (s. Grafik). Das „Auskommen mit dem Einkommen“, heißt es in der Studie, gelingt einem Drittel der Befragten nach eigener Auskunft immer. Das sei einer der höchsten Werte der Umfrage, die knapp 7%, die Monat für Monat nicht zurande kommen, hingegen zu den niedrigsten Werten. Obwohl die Deutschen im internationalen Vergleich ohnehin sehr viel sparten und sich die Sparquote in der Pandemie nochmals erhöhe – Mitte 2020 lag sie laut Eurostat bei 28% –, lebe hier aber auch ein relativ hoher Anteil an Menschen, die über keine Ersparnisse verfügten.
Eigene Person maßgeblich
Als entscheidende Instanz bei finanziellen Entscheidungen im eigenen Haushalt betrachten sich vier von fünf Befragte selbst. Das führen die Studienautoren nicht nur auf die subjektive Bewertung zurück, sondern auch auf einen hohen Anteil an Alleinlebenden und Alleinerziehenden in Deutschland – als Land mit der höchsten Singlequote.
Sich selbst nennen dabei zwar auch Frauen in der Umfrage mehrheitlich als maßgebliche Person, wenn es um finanzielle Entscheidung geht, doch geben sie diese Selbsteinschätzung seltener ab als die Männer. „Da verwundert es dann nicht, dass Frauen zu geringeren Anteilen als Männer angeben, mit der Art der finanziellen Entscheidungsfindung in ihrem Haushalt voll und ganz zufrieden zu sein“, heißt es. Alles in allem zeigen sich dennoch dahingehend 52% der Deutschen „voll und ganz“ zufrieden, womit zusammen mit den Niederlanden ein Spitzenwert in Europa erreicht wird.