Deutsche setzen weiter auf liquide Anlagen

Abflüsse bei Wertpapieren - Geldvermögen steigt

Deutsche setzen weiter auf liquide Anlagen

la Frankfurt – Der Trend zu liquideren Anlagen bei den deutschen privaten Haushalten hat sich im anhaltenden Niedrigzinsumfeld im zweiten Quartal 2013 fortgesetzt, wie die Deutsche Bundesbank mitteilt. Die Geldvermögensbildung über Wertpapiere dagegen sei insgesamt negativ gewesen: Sowohl Aktien als auch Festverzinsliche wurden netto verkauft.Insgesamt flossen 18 Mrd. Euro in Bankeinlagen einschließlich Bargeld. Im ersten Quartal lagen die Zuflüsse deutlich niedriger, nachdem es im gesamten Vorjahr einen regelrechten Run auf liquide Anlageformen gegeben hatte (aufgrund von Datenrevisionen sind die Zahlen aus Vorperioden laut Bundesbank nicht vergleichbar). Die 18 Mrd. Euro Geldvermögensbildung über Bankeinlagen im zweiten Quartal setzen sich zusammen aus einem Zufluss von 30 Mrd. Euro in Sichteinlagen und einem Abfluss von 12 Mrd. Euro aus Termin- und Spareinlagen bzw. -briefen. Damit sei die Liquiditätspräferenz nach der Abschwächung im ersten Quartal wieder ähnlich ausgeprägt wie 2012, so die Bundesbank. An den Kapitalmärkten fragten die Deutschen vor allem Investmentzertifikate nach. Hier waren die Zuflüsse mit 4 Mrd. Euro jedoch deutlich geringer als im Vorquartal (knapp 11 Mrd. Euro).In andere Anteilsrechte flossen nur 0,2 Mrd. Euro (Vorquartal 3 Mrd. Euro), wobei Aktien per saldo im Umfang von 0,6 Mrd. Euro verkauft wurden. Festverzinsliche inklusive Geldmarktpapieren verbuchten ein Minus von 6 Mrd. Euro. Dies erklärt die Bundesbank unter anderem mit ausgeprägter Unsicherheit über den Kurs der US-Geldpolitik, die die Volatilität an den Kapitalmärkten und damit die Unsicherheit der Anleger erhöht habe. Die Anleger hätten somit in weniger riskante Anlagen umgeschichtet. Der zweite große Teil der Geldvermögensbildung neben den Sichteinlagen waren die Ansprüche gegenüber Versicherern mit 17 Mrd. Euro. Die Geldvermögensbildung betrug im zweiten Quartal 37 Mrd. Euro, jedoch begleitet von negativen Bewertungseffekten von 14 Mrd. Euro aus Kursverlusten bei Anleihen und Investmentzertifikaten. Das Geldvermögen Privater wuchs um 0,5 % auf 5,027 Bill. Euro.