Deutsche werden noch ein bisschen reicher
Deutsche werden noch ein bisschen reicher
Geldvermögen zieht im ersten Quartal um 146 Mrd. Euro an – Zinsanstieg führt zum Abbau von Sichteinlagen
fir Frankfurt
Kursgewinne von Wertpapieren, steigende Zinsen sowie Pensions- und Versicherungsansprüche haben das Geldvermögen der Privathaushalte in Deutschland im ersten Quartal um insgesamt 146 Mrd. auf 7,393 Bill. Euro steigen lassen. Die Haushalte erhöhten ihre Forderungen um 70 Mrd. Euro und strichen Bewertungsgewinne in Höhe von 76 Mrd. Euro ein, teilte die Deutsche Bundesbank am Freitag mit. Die Deutschen sind damit nach einem im vierten Quartal einsetzenden Anstieg im Startquartal 2023 noch etwas reicher geworden. In den ersten drei Quartalen des vergangenen Jahres hatten sie Einbußen hinnehmen müssen.
Einlagenbestand schrumpft
Sichteinlagen wurden um 56 Mrd. Euro zurückgeführt – so viel wie nie, wie die Bundesbank kommentiert. Insgesamt verfügten die Deutschen über Bargeld und Sichteinlagen von knapp 2,2 Bill. Euro. Die nicht oder kaum verzinsten Sichteinlagen schichteten sie um in höherverzinsliche Anlagen wie Termineinlagen, die um 45 Mrd. Euro auf 377 Mrd. Euro anschwollen, und in Wertpapiere. Vor allem den Erwerb an Schuldverschreibungen mit einem historischen Höchstwert von 30 Mrd. Euro hob die Bundesbank hervor. Erstmals seit dem Jahr 2006 haben die privaten Haushalte ihre Bargeld- und Einlagenbestände demnach alles in allem netto abgebaut, nämlich um 16 Mrd. Euro.
Am meisten hielten die Bürger zum Ende des ersten Quartals an Bargeld und Einlagen. Deren Bestände summierten sich auf 3,1 Bill. Euro, was 42% des gesamten Geldvermögens entsprach. Es folgten Versicherungsansprüche mit 2,29 Bill. Euro (31%) und mit weitem Abstand Aktien mit 930 Mrd. Euro (12,6%), Investmentfonds mit 893 Mrd. Euro (12,1%) sowie Schuldverschreibungen mit 157 Mrd. Euro (2,1%). Die Verbindlichkeiten der privaten Haushalte verharrten mit knapp 2,14 Bill. Euro auf dem Niveau des vierten Quartals 2022. Das entspreche einer Verschuldungsquote von 54,4% in Relation zum nominalen Bruttoinlandsprodukt. Unter Berücksichtigung dessen legte das Geldvermögen der privaten Haushalte in Deutschland im ersten Quartal der Bundesbank zufolge unterm Strich um 144 Mrd. auf 5,255 Bill. Euro zu.