Deutscher Bank droht höhere Kapitalanforderung
Reuters Frankfurt
Die Europäische Zentralbank (EZB) könnte einem Medienbericht zufolge von der Deutschen Bank höhere Kapitalpuffer für riskante Kredite verlangen. Nach monatelangen Gesprächen im Hintergrund sei die EZB als Aufsicht in dieser Angelegenheit auf das Frankfurter Geldhaus zugekommen, berichtete die Agentur Bloomberg am Dienstag. Die Deutsche Bank könne die höheren Kapitalanforderungen noch vermeiden, wenn sie entsprechende Risiken verringere, bevor die EZB Ende des Jahres ihre Auflagen für 2022 festlege. Die EZB lehnte eine Stellungnahme ab.
Die Deutsche Bank teilte auf Anfrage mit, sie äußere sich grundsätzlich nicht zu Gesprächen mit ihrer Aufsicht. Zu den in dem Bericht genannten „leveraged loans“ erklärte ein Sprecher, sie seien ein wichtiges Geschäft für viele Geldhäuser, darunter auch für die Deutsche Bank. Das Institut betreibe ein umsichtiges Risikomanagement im Einklang mit den regulatorischen Auflagen. Wie Reuters von einer mit den Vorgängen vertrauten Person erfuhr, dauern die Gespräche zwischen der Notenbank und der Deutschen Bank an. Noch sei nichts entschieden, sagte der Insider. Die EZB habe vor einigen Jahren Leitlinien für das Kreditgeschäft mit hoch verschuldeten Kunden veröffentlicht, in denen lediglich Erwartungen formuliert würden.