Deutscher Bank droht Ungemach in den USA
bg Frankfurt – Der Deutschen Bank droht erneut eine Strafzahlung in den USA. Einem Bericht der “New York Times” zufolge hat das New York Department of Financial Services die Geschäftsbeziehungen zu dem Geschäftsmann und verurteilten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein, der im August 2019 in Haft verstarb, untersucht und hat dabei mögliche Verstöße festgestellt.Dabei geht es insbesondere um das Ignorieren von Warnungen der Compliance-Abteilung, die schon 2015 bei mehreren Transaktionen Epsteins auf Offshore-Konten Alarm schlug. Davon wurden auch Bundesbehörden in Kenntnis gesetzt. Hochrangige Deutsche-Bank-Manager hätten sich aber für eine Fortsetzung des Mandats entschieden, obwohl zudem intern auf die Reputationsrisiken einer Geschäftsbeziehung zu einem verurteilten Sexualstraftäter hingewiesen wurde.Andere Banken hatten längst die Reißleine gezogen. So kappte J.P. Morgan 2013 die Verbindung zu Epstein – woraufhin er bei der Deutschen Bank vorstellig wurde. Erst Ende 2018 wurde ihm mitgeteilt, er solle seine 600 Mill. Dollar verlagern.Nach ihrer Entscheidung zur Beendigung der Kundenbeziehung hatte die Bank intern die Mandantenbeziehung untersucht und die Ergebnisse an die Behörden weitergeleitet. Ein Sprecher der Bank in den USA erklärte, man bedauere die Verbindung zu Epstein. Neben der Deutschen Bank werden auch andere Institute wegen ihrer Geschäftsbeziehung zu Epstein von den Behörden unter die Lupe genommen. Abgewickelt hatte Epstein seine grenzüberschreitenden Geschäfte lange über die puerto-ricanische First Bank. Zuletzt nutzte er die von ihm selbst auf den Virgin Islands (einer klassischen Geldwäschedestination) registrierte Southern Country International.