HVB-Mutter

Deutschland-Geschäft steigert Gewinn von Unicredit

Unicredit hat 2021 in Deutschland mehr Geld verdient. Dazu trug eine verbesserte Kosteneffizienz bei. Bis 2023 könnten zusätzlich über 1.000 Stellen bei der HypoVereinsbank wegfallen.

Deutschland-Geschäft steigert Gewinn von Unicredit

sck München

– Zur Vorlage ihrer Jahresbilanz 2021 hat Unicredit über einen Gewinnzuwachs ihrer Aktivitäten in Deutschland berichtet. Einer Präsentation von CEO Andrea Orcel zufolge steigerte das Deutschlandgeschäft im vergangenen Jahr das Nettoergebnis um 28% auf 0,8 Mrd. Euro. Dazu gehört die HypoVereinsbank (HVB), deren Zahlenwerk die Muttergesellschaft aus Mailand aber nicht gesondert aufführte. Die Münchner Konzerntochter wird ihren Geschäftsbericht voraussichtlich im März veröffentlichen. Von dem erwirtschafteten Jahresgewinn entfielen 0,3 Mrd. Euro (+47%) auf das Schlussquartal 2021. Orcel äußerte sich zufrieden mit der Entwicklung in Deutschland. Der seit April 2021 amtierende Konzernchef hob insbesondere die Fortschritte bei den Kostensenkungen hervor. Als Gründe für die Verbesserungen erwähnte er Effizienzsteigerungen in den Arbeitsabläufen und geringere Risiken bei den Kunden. Die HVB drückt seit Jahren auf die Kostenbremse, um in Zeiten von Nullzinsen die Aufwendungen besser in den Griff zu bekommen. Unter Orcels Regie wird HVB-Vorstandssprecher Michael Diederich den Personalabbau fortsetzen. Zur Bekanntgabe der mittelfristigen strategischen Ziele der neuen Unicredit-Spitze Anfang Dezember sickerte durch, dass die HVB plant, bis 2023 zusätzlich über 1000 Stellen zu streichen (vgl. BZ vom 9.12.2021). Das dürfte allerdings zunächst für Mehraufwendungen sorgen in Form von Abfindungen. Die Digitalisierung beschleunigt den Umbau. Das betrifft vor allem das Retailgeschäft. In diesem Bereich stellt sich die HVB noch schlanker auf. Das neue Programm beinhaltet die Schließung von 50 Filialen.

Im vierten Quartal 2021 gelang es den Deutschland-Aktivitäten, die Verwaltungsaufwendungen auf 668 (i.V. 695) Mill. Euro zu drücken. Dadurch verbesserte sich die Kosten-Ertrags-Relation um 2,8 Punkte auf 59,3 (62,1) %. In Deutschland muss Unicredit also 59 Cent aufwenden, um operativ 1 Euro zu verdienen. Zugleich erhöhte das Deutschland-Geschäft im Schlussquartal 2021 die operativen Erträge (netto) um 1% auf 1 Mrd. Euro. Im Gesamtjahr waren es 4,3 Mrd. Euro (+29%). Unicredit zufolge trug eine gestiegene Vergabe von Firmenkrediten dazu bei.

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