"Deutschlands größte Online-Bank"

DSGV-Vorstand Joachim Schmalzl beschleunigt digitale Agenda im Verbund

"Deutschlands größte Online-Bank"

bg Frankfurt – Für rund 35 Millionen Kunden ist das Girokonto der Sparkassen das Hauptkonto – und mehr als 42 % der Kunden nutzen “fast nur noch das Online-Banking”, sagte der zum Jahreswechsel in den Vorstand des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV) aufgerückte Joachim Schmalzl auf der Bilanzpressekonferenz des Verbunds am Dienstag. Markt-, Betriebs- und Personalstrategie verantwortet das vormalige Vorstandsmitglied der Sparkasse Köln-Bonn im DSGV. Damit hat Schmalzl auch den Hut auf für Payment und Digitalisierung. Kontaktflut über die AppSchmalzl machte auf dem Podium klar, dass die Sparkassen einige Pfunde besitzen, mit denen sie wuchern können. Denn mit mehr als 17 Millionen Online-Konten seien die Sparkassen “bereits jetzt die größte Online-Bank Deutschlands,” verkündeten er und DSGV-Präsident Georg Fahrenschon einträchtig. Von den 2 Milliarden Online-Kontakten jährlich finden rund 800 Millionen über die Sparkassen-App statt. “Wir haben das beste Banking-System in Europa”, stellte Schmalzl die Leistungen des Verbundunternehmens Finanz Informatik (FI) heraus. Derzeit finde der Roll-out von OSplusNeo statt, einer Erweiterung der Kernbankenplattform für die Multikanalverknüpfung. Damit können vom Kunden online angestoßene Prozesse direkt vom Sparkassen-Berater aufgenommen werden, so dass beide Seiten an der gleichen Stelle fortfahren.Ganz oben auf der Agenda steht die weitere Digitalisierung des Zahlungsverkehrs. Sparkassen-Kunden dürften das Online-Bezahlsystem Paydirekt ab Ende April nutzen können, sagte Schmalzl – pünktlich zu dem diesmal in Düsseldorf stattfindenden Sparkassentag. Ziel sei es, dass im Laufe des Jahres alle Sparkassen ihren Kunden Paydirekt anbieten werden. Seit Februar bietet die als Payment Service Provider (PSP) tätige DSGV-Tochter Pay One ihren rund 3 000 Kunden die Aufschaltung des Online-Bezahlverfahrens in ihre Shop-Systeme an – mit Unterstützung der Sparkassen sowie dem Einsatz des Händlerkonzentratoren-Modells sollte Paydirekt bei der Aufnahme von Händlern langsam in Schwung kommen.Auf eine echte Neuerung dürfen sich die Sparkassen-Kunden in ihrer App freuen: Noch in diesem Jahr soll eine P2P-Lösung “per Update” auf den Markt gebracht werden, kündigte Schmalzl an. Dabei handelt es sich um eine Eigenentwicklung, wie er auf Nachfrage sagte. Mit diesem P2P-Dienst für die Überweisung kleiner Beträge von Handy zu Handy wären die Sparkassen dann “auf einen Schlag Marktführer in Europa”. Damit greift er einen seiner zentralen Punkte für die Digitalstrategie auf: Für die Sparkassen gehe es als Marktführer darum, “Innovationen zur Massentauglichkeit zu führen”. Wenn Technologie in der Breite verfügbar zu machen sei, hätten die Sparkassen doch Vorteile gegenüber den Angreifern, sagte Schmalzl.