DEVK wächst, aber lässt beim Ergebnis Federn

Hohe Abschreibungen auf Aktien

DEVK wächst, aber lässt beim Ergebnis Federn

ak Köln – Die DEVK Versicherungen rechnen das zweite Jahr in Folge mit einem deutlichen Wachstum. Allerdings geht damit in diesem Jahr ein spürbarer Ergebniseinbruch einher. Der Kursverfall an den Börsen im März hat den überdurchschnittlich stark in Aktien engagierten Versicherer hart getroffen, wie Kapitalanlagenvorstand Bernd Zens am Montag vor Journalisten erläuterte. Denn im Fallen der Kurse hätten Sicherungsmaßnahmen gegriffen, die DEVK habe erhebliche Verluste realisiert. Das Unternehmen hatte vor der Coronakrise im Kapitalbestand eine Aktienquote von rund 11 %, derzeit sind es etwa 6 %.Zudem steigt der Aufwand für die betriebliche Altersvorsorge der Belegschaft. Der Versicherer, der mit 3,6 Mrd. Euro Beitragseinnahmen auf Rang 21 in der Branche liegt, rechnet in diesem Jahr nur mit einem Vorsteuerergebnis von 79 Mill. Euro, nachdem im Rekordjahr 2019 noch 207 Mill. Euro eingefahren worden waren. Das operativ gut laufende Versicherungsgeschäft kann den Druck von der Kapitalanlageseite nur teilweise abfedern: Die DEVK rechnet nach einem Beitragsplus von 5 % im Vorjahr in diesem Turnus mit einem Wachstum von 6,4 % auf 3,86 Mrd. Euro Beitragseinnahmen. Nach einem kurzen Vertriebseinbruch im Lockdown im Frühjahr hat sich das Neugeschäft schnell wieder erholt. Immer wichtiger wird für den mittelständischen Versicherer auch die Rückversicherungssparte, die mittlerweile rund 400 Mill. Euro an Prämien einnimmt. Sie verzeichne bisher Pandemieschäden von etwa 15 bis 20 Mill. Euro, sagte Zens. Der größte Einzelschaden sei die Absage des Oktoberfestes gewesen.Im Privatkundengeschäft ist die Schadenquote durch eine geringe Zahl an Unwettern und weniger Kfz-Schäden gesunken. Die DEVK rechnet in diesem Jahr mit einer Schaden-Kosten-Quote von 90 (i. V. 94) %. Die Zahl der Kfz-Schäden sei im Jahresvergleich bisher um etwa 15 % gesunken, berichtete der fünftgrößte Autoversicherer der Republik. Der durchschnittliche Einzelschaden jedoch wird um rund 5 % teurer. Die DEVK geht deshalb auch von einem moderaten Preisanstieg in der für den Versicherer relevantesten Sparte aus. Im kommenden Jahr will das Unternehmen außerdem mit einem Telematiktarif an den Markt kommen – ein Angebot, das viele Wettbewerber bereits haben.