Die Amerikaner sind zurück
ge Berlin – Die Amerikaner sind zurück. Nach einigen schwachen Jahren während der Finanzkrise stellen US-Versicherer, -Fonds und nordamerikanische Unternehmen allein rund 2,5 Mrd. Euro für gewerbliche Immobilienfinanzierungen zur Verfügung. Insgesamt ermittelte der Immobilienfinanzierungsberater Flatow AdvisoryPartners (FAP) zumindest 4,1 Mrd. Euro an ausländischem Kapital, das als erstrangige oder nachrangige Tranchen für den Kauf deutscher Büro-, Einzelhandels-, Logistik- oder Hotelimmobilien bereitsteht. Knapp zwei Drittel dieser Summe entfallen allein auf US-Investoren, gefolgt von Geldgebern aus Großbritannien (1,1 Mrd. Euro), Frankreich (350 Mill.) und der Schweiz mit 125 Mill. Euro.Mit diesem Angebot nähert sich das anlagesuchende Kapital aus den USA wieder Vorkrisenzeiten. “Allerdings ist längst nicht ausgemacht, ob genügend Zielobjekte für die erwartete Eigenkapitalrendite gefunden werden können”, bremst Curth Flatow, geschäftsführender Gesellschafter von FAP, allzu große Hoffnungen. Zwar beziffern hiesige Immobilienberater das für 2014 zu erwartende Transaktionsvolumen für gewerbliche Immobilien auf etwa 35 Mrd. Euro. Doch da deutsche Banken gut finanziert und finanzierungswillig seien, sei offen, ob Ausländer die von ihnen angepeilten Renditen von 5 % bis 9 % auch erzielen können.Beim Blick auf die Herkunft des Kapitals ermittelte FAP eine starke Dominanz ausländischer Versicherungen, die allein für 1,7 Mrd. Euro Finanzierungskapital stehen – während hierzulande Assekuranzen erst langsam mit überschaubaren Beträgen in den Markt eintreten. Globale Fonds folgen mit 1,3 Mrd. vor Industrieunternehmen mit etwa 1 Mrd. Euro. Dabei beobachtet FAP, dass Versicherer mit ihren Senior-Tranchen maximal 70 % des Immobilienwerts finanzieren, während Industrieunternehmen bei gleichem Erstrangkapital bis zu 75 % darstellen. Mit drei- bis vierfach höher verzinsten Junior-Tranchen könnten dann bis zu 85 % des Kaufpreises finanziert werden.Zurückhaltend äußert sich Flatow zu chinesischen Investoren – vor allem Versicherungsgesellschaften -, die einige Beobachter im großen Stil kommen sehen: “Das stimmt insofern, als sie erst seit Kurzem überhaupt außerhalb Chinas investieren dürfen, also quasi von null an starten. Als große Kapitalgeber sind die Chinesen zumindest in Deutschland aber faktisch noch nicht sichtbar.”