Die Angst vor Strafzinsen geht um
Reuters Frankfurt – Ein großer Teil der deutschen Sparer macht sich auf Strafzinsen gefasst. 40 % befürchteten, dass sie auf Sparguthaben künftig Zinsen an die Bank zahlen müssten, hat die Deutsche Börse Commodities am Dienstag unter Berufung auf eine repräsentative Emnid-Umfrage mitgeteilt. Nur wenige zögen aber daraus Konsequenzen und schichteten ihr Kapital auf alternative Anlagen um, erklärte Geschäftsführer Michael König. 37 % wollten der Umfrage zufolge frei verfügbares Kapital immer noch in Spareinlagen anlegen.Das seien aber immerhin 9 Prozentpunkte weniger als bei der entsprechenden Umfrage im Februar. 36 (Februar: 33) % wollten Gold kaufen. Bisher stellt nur eine Handvoll Genossenschaftsbanken ihren Kunden für hohe Spareinlagen Zinsen in Rechnung. Sie geben damit die Strafzinsen weiter, die die Europäische Zentralbank (EZB) von Banken verlangt, wenn diese überschüssige Einlagen über Nacht bei ihr parken. Emnid hatte für das “Anlage-Barometer” der Deutschen Börse Anfang Oktober 1 004 Bundesbürger befragt. 76 % von ihnen schätzten die Lage an den Finanzmärkten als unsicher ein, fast 10 Prozentpunkte mehr als im Februar. “Das Hauptaugenmerk liegt daher auf der Absicherung des eigenen Vermögens”, sagte König.