Börsengehandelte Indexfonds, da sind sich fast alle Marktbeobachter einig, werden in den kommenden Jahren deutlich zulegen. Darauf deutet der rasante Zuwachs der sogenannten ETF in den vergangenen Jahren hin sowie die fortgeschrittene Verbreitung der Produkte in den USA. Doch wie stark der Boom ausfallen wird und wie sehr er dann die Branche unter Kostendruck setzt, ist unklar. Denn die Gleichung hat mindestens eine große Unbekannte: den privaten Sparer. Der meidet die Billigfonds bislang, obwohl sie doch leicht zugänglich sind. Gerade von Otto Normalsparer hängt aber ab, wie sehr die Fondshäuser unter Druck geraten, erzielt die Branche doch breite Margen vor allem mit aktiv verwalteten Publikumsfonds. Klar, es gibt sie, die Selbstentscheider, die ihr ETF-Portfolio per Mausklick steuern, und die Honorarberater, die vorzugsweise zu passiven Produkten raten. Doch werden sie jemals den Bankberater verdrängen, der noch immer den größten Einfluss hat, in welche Fonds ein Sparer investiert? Niemand weiß das. Und so ist es schwer, die Folgen des ETF-Booms abzusehen.jsc