Die "Nähe zum Kunden" wörtlich nehmen

Lebendige Bindungen schaffen - Verantwortung für die Wirtschaft in der Region übernehmen

Die "Nähe zum Kunden" wörtlich nehmen

Für die WGZ Bank, seit 1884 Zentralbank der Volksbanken und Raiffeisenbanken im Rheinland und in Westfalen, steht die Förderung ihrer Anteilseigner und Kunden vor Ort im Fokus ihrer Geschäftspolitik. Gemeinsam mit ihren Mitgliedsbanken lebt sie die Nähe zu ihren Kunden und übernimmt Verantwortung für die Wirtschaft in ihrer Region. 2,9 Millionen Mitglieder geben der genossenschaftlichen Finanzgruppe in Nordrhein-Westfalen und im nördlichen Rheinland-Pfalz Rückhalt. “Wir machen Geschäfte, die wir können, mit Menschen, die wir kennen”, lautet landläufig die Philosophie, die in den Filialen der 200 Volksbanken und Raiffeisenbanken im Rheinland und in Westfalen erfolgreich gelebt wird. Mit ihren mehr als 2 000 Filialen haben die Genossenschaftsbanken somit beste Voraussetzungen für eine spürbare Kundennähe. Dabei kommt es sowohl auf die räumliche Nähe an als auch auf die vom Kunden gefühlte und erlebbare Nähe – und das nicht nur im klassischen Filialgeschäft, sondern insbesondere auch im Firmenkundengeschäft.Auch im Bereich der Mittelstandsfinanzierung wird die Nähe zum Kunden von den Genossenschaftsbanken wörtlich interpretiert. Wer nah am Kunden ist, kann auch die wirtschaftliche Situation im Kundenumfeld besser verstehen. Wenn Kunde und Finanzanbieter sich in derselben Region und im selben Markt bewegen, ist ein gegenseitiges Verständnis deutlich besser gegeben. Regionale Besonderheiten sind den Beteiligten bekannt und bedürfen keiner weiteren Erörterung. Die Bank erlebt selbst, wie sich die Region und mit ihr die Rahmenbedingungen auch für die Unternehmen entwickeln – denn sie ist selbst Teil dieser Region. Verlässlicher PartnerNach wie vor stehen die Volksbanken und Raiffeisenbanken zu ihrem bewährten, soliden und regional ausgerichteten Geschäftsmodell, welches das klassische Angebot von Finanzdienstleistungen für Kunden im Fokus hat. Seit jeher sind sie ein verlässlicher Partner des Mittelstandes, dessen Vertrauen in den Genossenschaftssektor sich auch in der positiven Geschäftsentwicklung der Institute zeigt. Im vergangenen Jahr hat die genossenschaftliche Finanzgruppe erneut ihre Kreditausreichungen an inländische Unternehmen und Privatpersonen im Vergleich zu anderen Bankengruppen überproportional gesteigert.Besonders im Kreditgeschäft mit Firmenkunden legten die Volksbanken und Raiffeisenbanken deutschlandweit mit einem Plus von 6,9 % zu, während der Gesamtmarkt lediglich um 0,9 % wuchs. Das Kreditvolumen der Regionalen FinanzGruppe stieg 2012 um 9,1 % auf 67,7 Mrd. Euro. Allein die WGZ Bank hat in diesem Zeitraum neue Kredite in einem Umfang von 2,6 Mrd. Euro zur Verfügung gestellt. Das Bestandsvolumen der Unternehmenskredite erhöhte sich auf insgesamt 7,6 Mrd. Euro. Nahezu 200 Unternehmen wurden neue Kunden der WGZ Bank.Ungeachtet ihres Erfolgs wird sich die genossenschaftliche Finanzgruppe den künftigen Herausforderungen stellen. Die gute Marktposition gilt es weiter auszubauen und den geschaffenen Vertrauensbonus zu rechtfertigen. Zielgerichtete Maßnahmen zur Kundenbindung werden immer bedeutender. Indessen ist zu bedenken, wie lebendige Bindungen geschaffen werden können. Dabei kommt es in erster Linie auf die Kundenbetreuer an: auf die Fähigkeiten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Vertrieb, auf ihre gute Kenntnis der angebotenen Produkte und Dienstleistungen und auf ihre Freude an der Begegnung mit Kunden. Dazu zählt auch die fortentwickelte Verzahnung von Kundenbetreuung via technische Hilfsmittel mit der persönlichen Bindung vor Ort ebenso wie der Ausbau neuer Kundenbindungssysteme oder die Weiterentwicklung bewährter Produkte und Dienstleistungen. Die grundlegende Philosophie besteht darin, den Kunden in allen wesentlichen betrieblichen und privaten Phasen, Ereignissen und Gegebenheiten zu begleiten. Ganzheitliches VerständnisWichtige Voraussetzung für den Firmenkundenbetreuer ist es, den Bedarf des Unternehmens bzw. des Unternehmers zu erkennen. Dafür gilt es ein ganzheitliches Verständnis der jeweils individuellen Situation des Kunden zu entwickeln. Nur auf Basis dieser Kenntnis ist eine dem Kunden Mehrwert stiftende Betreuung möglich. Die genossenschaftliche Bankengruppe hält durch das zielgerichtete Zusammenwirken von Zentralbank und Bank vor Ort passgenaue Lösungen für alle relevanten Themenstellungen, die im Zuge unternehmerischer Tätigkeit entstehen können, vor.Um sich verändernde Bedürfnisse der Kunden zu antizipieren, ist ein regelmäßiger Dialog mit ihnen wichtig. Die WGZ Bank hat einen solchen beispielsweise durch die Implementierung eines “Initiativkreises” organisiert. Diesem im Jahr 2011 ins Leben gerufenen Gremium gehören 16 renommierte Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Wissenschaft an. In einem kreativen Arbeitsumfeld diskutieren die Mitglieder reale und visionäre Themenstellungen, entwickeln gemeinsame Positionen und geben Impulse für die Bewältigung gegenwärtiger und künftiger Herausforderungen mittelständischer Unternehmen. Insbesondere durch die Verknüpfung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse und praktischer Erfahrungen erfährt die Arbeit des Initiativkreises Mittelstand wertvolle Impulse. Neben Finanzmarktthemen stehen Inhalte wie beispielsweise Personal- und Ressourcenmanagement oder die Energiewende im Mittelpunkt der Begegnungen.Zu einer gut funktionierenden Kundenbeziehung gehört es schließlich auch, einmal danke zu sagen. Und die genossenschaftliche Finanzgruppe hat allen Grund, sich bei ihren Kunden für das ihr geschenkte Vertrauen zu bedanken. Die mittelständischen Familienunternehmen sind das Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Und zu dieser Bedeutung sind sie gekommen, weil sie über viele Jahrzehnte kraftvoller Motor für permanente Innovationen und wirtschaftliche Prosperität waren. Dieser eindrucksvollen Leistung der Familienunternehmer in den vergangenen Jahrzehnten will die genossenschaftliche Finanzgruppe öffentlich ihren Respekt ausdrücken. Dazu hat sie die Kampagne “Deutschland – Made by Mittelstand” gestartet. 95 % der deutschen Firmen sind Familienunternehmen. Sie erwirtschaften mehr als drei Fünftel aller Unternehmensumsätze, stellen fast 60 % aller sozialversicherungspflichtigen Jobs sowie vier von fünf Ausbildungsplätzen in Deutschland zur Verfügung. Respekt gebührt den Unternehmen unter anderem für diese Leistungen, die nicht als selbstverständlich gelten und regelmäßig ins Bewusstsein rücken sollten, und dafür, dass die Genossenschaftsbanken sie seit über 150 Jahren als starker Partner auf ihrem Weg begleiten dürfen.In all den Jahren hat die genossenschaftliche Finanzgruppe nie die Bodenhaftung verloren. Ihr Geschäftsmodell und deren dezentrale Strukturen haben weithin stabilisierend gewirkt. Nähe und Vertrauen zum Kunden durch regionale Verwurzelung und Vernetzung sowie die Verantwortung für die Wirtschaft vor Ort sind ein wesentliches Merkmal, das die Genossenschaftsbanken auszeichnet und sie wesentlich im Wettbewerb unterscheidet. Galt das genossenschaftliche Geschäftsmodell früher oft als konservativ und langweilig, ist heute eine Renaissance zu spüren. Genossenschaftliche Werte wie Solidarität, Fairness, Partnerschaftlichkeit, Verantwortung und Nähe sind heutzutage moderner denn je. Wirtschaften mit den Menschen und für die Menschen. Wirtschaften in der Region und für die Region. Darum geht es.Uwe Berghaus, Mitglied des Vorstands der WGZ Bank