Die Welt retten und dabei Geld verdienen
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Die Welt retten und dabei gutes Geld verdienen, wer wollte es nicht. Der britische Seriengründer Oliver Bolton hat mit Earthly einen Weg in diese Richtung gefunden. Das Start-up, das man dem Segment Green Finance zurechnen kann, bietet Firmen, die sich zu Net Zero verpflichtet haben, die Möglichkeit, sich mit zu ihren Zielen passenden Emissionszertifikaten einzudecken.
Die freiwillige CO2-Kompensation ist ein großes Geschäft. Das Marktvolumen dürfte im vergangenen Jahr bei rund 1 Mrd. Dollar gelegen haben. Doch Bolton fand eine Marktlücke: qualitativ hochwertige Zertifikate, die sich dank Big Data und Künstlicher Intelligenz maßschneidern lassen, mit dem dazugehörigen Storytelling und wissenschaftlicher Analyse. Ob Biodiversität, Wasser oder positive soziale Auswirkungen – Earthly versucht, mehr zu bieten als den branchenüblichen CO2-Ausgleich. Den Unternehmenskunden bietet das Vorteile im Marketing.
Ein Beispiel: Die zur Caixabank gehörende Imaginbank ist das erste spanische Institut, das Finanzdienstleistungen ausschließlich über Apps und soziale Netzwerke anbietet. Sie wendet sich vor allem an jüngere Menschen, für die Nachhaltigkeitskriterien eine größere Rolle spielen. Mit Hilfe von Earthly kann sie damit werben, dass fünf Bäume gepflanzt werden, wenn jemand eine Prepaid-Karte beantragt oder ein Konto eröffnet. Über die Schnittstelle von Earthly können Kunden dem Unternehmen zufolge in Echtzeit verfolgen, wie der Atmosphäre durch die im Rahmen der Partnerschaft gepflanzten Bäume CO2 entzogen wird. Der Kosmetikhersteller Garnier nutzte Earthly für eine Kampagne, bei der für jedes in einem Asda-Supermarkt verkaufte Produkt in Madagaskar ein Mangrovenbaum gepflanzt wurde. Google hat über ihren Impact-Fonds in Earthly investiert.
Ein Visualisierungstool wird in Kürze verfügbar sein, mit dem sich Kunden ihre Investments in Form von Ökosystemen auf einer Insel ansehen können.