HAUPTVERSAMMLUNG DER ALLIANZ - STABWECHSEL

Diekmanns Hund "Pimco"

mic - Chefwechsel bei Multis - häufig ein Anlass für allerlei rhetorische Purzelbäume und filmische Reminiszenzen. Nicht so im Fall der Allianz. Herzlich, verbunden mit viel Beifall, aber relativ kurz fiel bei der Hauptversammlung der Abschied von...

Diekmanns Hund "Pimco"

mic – Chefwechsel bei Multis – häufig ein Anlass für allerlei rhetorische Purzelbäume und filmische Reminiszenzen. Nicht so im Fall der Allianz. Herzlich, verbunden mit viel Beifall, aber relativ kurz fiel bei der Hauptversammlung der Abschied von Michael Diekmann aus, der zwölf Jahre an der Konzernspitze stand. Einerseits mag dies im konservativen Auftritt des Versicherers begründet sein. Andererseits legt Diekmann keinen Wert auf Jubelarien. Lobreden seien die Sache von Diekmann nicht, ordnete denn auch Aufsichtsratschef Helmut Perlet die Dramaturgie ein. Umweltverbände lobenOhne Würdigung endete die Versammlung aber nicht. Viele Redner erwiesen ihre Reverenz – selbst ein Teil der Umweltverbände und Frauen-Lobbyisten würdigte Veränderungen in der Diekmann-Amtszeit. Aus Investorensicht lobte stellvertretend Union-Investment-Manager Ingo Speich, Diekmann übergebe ein wohlbestelltes Haus ohne größere Altlasten: “Das ist eine außerordentliche Leistung angesichts der gewaltigen Herausforderungen, denen Sie sich in den vergangenen zwölf Jahren als Vorstandsvorsitzender zu stellen hatten.”Auch Perlet konnte sich letztlich lobender Worte nicht enthalten – schon aus Corporate-Governance-Gründen, wie er erklärte, aber auch aus persönlicher Motivation. Perlet hatte sechs Jahre lang an Diekmanns Seite im Vorstand gearbeitet. An Diekmann gewandt sagte er, dieser habe nach seinem Amtsantritt 2003 gemacht, was einen guten Vorstandsvorsitzenden auszeichne: “Sie gaben die Richtung vor.” In seiner Amtszeit sei dann der Umsatz um die Hälfte gestiegen. Die Marktkapitalisierung habe sich verdreifacht. Das Fazit von Perlet: “Ihre Bilanz ist hervorragend.”Diekmann sagte, er verbeuge sich mit großem Respekt vor den Mitarbeitern und ihrer Leistung. Bilanzierend sagte er auch: “Es war intensiv, aber es hat immer Spaß gemacht.” Das mag allerdings nicht für jede Minute der diesjährigen Hauptversammlung gegolten haben, denn nach zwei Stunden okkupierten fast nur jene Redner das Pult, die Partikularinteressen oder Entschädigungsansprüche in Versicherungsfällen vertraten.Aber Diekmann sorgte nachmittags selbst für Spaß – und ließ so erkennen, dass er die verringerte Intensität bis zum Wechsel in den Aufsichtsrat 2017 genießen wird. Ihm gefalle, sagte er in einer Antwortrunde, dass ein Redner die Allianz-Fondsgesellschaft immer mit “der Pimco” bezeichnet habe. Das klinge nach dem Dackel seiner Eltern. Lächelnd fügte er hinzu: “Vielleicht nenne ich meinen nächsten Hund ,der Pimco”`.