Digitale Bezahlsysteme bringen mehr Einnahmen

Studie: Bankenanteil am Payment-Umsatz sinkt

Digitale Bezahlsysteme bringen mehr Einnahmen

kb Frankfurt – Bargeldloses Zahlen wächst seit 2010 um jährlich 6 %, hat eine europäische Studie von A.T. Kearney ergeben. Die Einnahmen im Bereich der digitalen Bezahlsysteme steigen daher in den nächsten zehn Jahren von 80 Mrd. auf 111 Mrd. Euro, erwartet Andreas Pratz, Partner und Leiter des Digital Payment Team des Beratungsunternehmens. Klassische Einnahmequellen der Banken wie das Geschäft mit traditionellen Zahlverfahren (Überweisung, Lastschriften) oder die Ausgabe von Karten würden dagegen nur langsam, und zwar um 6 Mrd. auf 59 Mrd. Euro wachsen. Das größte Wachstumspotenzial spezialisierter Zahlungsdienstleister liege im Händlergeschäft und im Geschäft mit alternativen Zahlungsmethoden – einem Bereich, den große internationale Anbieter beherrschen. In beiden Segmenten wird der Studie zufolge eine Verdopplung des Marktvolumens von 27 Mrd. auf 52 Mrd. Euro erwartet. Der Anteil der Banken am Payments-Umsatz dürfte dagegen sinken: von zwei Dritteln Marktanteil heute auf voraussichtlich nur noch die Hälfte im Jahr 2025.Einen wichtigen Umbruch bedeute der “Kontozugang für Dritte”, der ab 2018 Drittanbieter berechtigt, Zugang zu Kontoinformationen zu bekommen und Überweisungen im Namen des Kontoinhabers zu veranlassen. 32 % der befragten Payment-Experten in Banken sehen darin die entscheidende Veränderung für ihr Geschäft. Mobile Wallets (26 %) und Instant Payment (21 %), also eine elektronische Bezahlung in weniger als fünf Sekunden, bewerten die Studienteilnehmer als die größten externen Umbrüche, die den Markt von außen verändern werden.Deutschland liege beim bargeldlosen Zahlen deutlich zurück. Erwartet wird aber ein überdurchschnittliches Wachstum der Kartenzahlungen um 7 bis 8 %. Unterstützt werde dieser Trend durch die seit diesem Jahr deutlich reduzierten Interbankenentgelte für Debit- und Kreditkarten sowie Innovationen wie kontaktloses oder mobiles Bezahlen. Für Kunden seien solche Systeme immer wichtiger, da sich der Bezahlvorgang wie beim Online-Shopping zunehmend ins Internet verlagert. Für E- und M-Commerce würden Wachstumsraten von 10 % verzeichnet.