Digitalisierung hebt Potenziale des Treasury

BCG: Gewinn kann um bis zu 350 Mill. Dollar steigen

Digitalisierung hebt Potenziale des Treasury

kb Frankfurt – Die Digitalisierung in den Banken schreitet massiv voran, doch zumindest ein Bereich hinkt dem Trend massiv hinterher: das Treasury. Dies haben die Berater der Boston Consulting Group (BCG) in einer Studie festgestellt. Würden die untersuchten 44 Banken in Europa, Nordamerika und Asien ihre Digitalisierung im Treasury-Bereich vorantreiben, könnte allein jede der 20 größten untersuchten Banken ihren Gewinn um 100 Mill. bis 350 Mill. Dollar steigern. Die erforderlichen Investitionen in die Digitalisierung betragen schätzungsweise nur 10 Mill. bis 20 Mill. im Mittel, teilt BCG auf Anfrage mit. Durch Digitalisierung könnte das Treasury seine operativen Kosten um durchschnittlich 20 bis 30 % senken sowie 10 bis 15 % zum Zinsergebnis beitragen, haben die Autoren der Studie ermittelt.Seit der Finanzkrise habe das Treasury einer Bank erheblich an strategischer Bedeutung gewonnen und sei wesentlich umfangreicher geworden. So ist der Finanzchef einer Bank verantwortlich für die Liquiditäts- und Finanzplanung, die Steuerung der Zins- und Währungsrisiken des Instituts, das Risikomanagement des Kreditbuchs und vor allem die Optimierung der Bilanzstruktur.Doch die erforderlichen Investitionen in IT, Systeme, Prozesse und Analysetools hätten mit den immer komplexeren Aufgaben des Treasurers nicht Schritt halten können, stellen die Autoren der Studie weiter fest. Lediglich fünf (11 %) der untersuchten 44 Institute würden eine fortschrittliche Digitalisierung aufweisen, während bei 31 (70 %) auch nicht annähernd davon die Rede sein könne. Selbst in Instituten mit einem Digital Officer habe dieser jedoch weder die Befugnis noch Budget oder Mitarbeiter, um eine umfassende Digitalisierungsstrategie umzusetzen, so die Studie.