DKB steigert Ergebnis auf mehr als das Doppelte
jh München
Der Vorstand der Deutschen Kreditbank (DKB) erwartet nach dem guten ersten Halbjahr, dass die Jahresziele klar übertroffen werden. Dass das Ergebnis vor Steuern deutlich über dem Vorjahreswert von 250 Mill. Euro liegen soll, überrascht nicht. Schon in den ersten sechs Monaten erzielte die nach der ING zweitgrößte deutsche Direktbank ein Ergebnis vor Steuern von 272 Mill. Euro (siehe Tabelle und Grafik). Die DKB war damit im Konzern der Bayerischen Landesbank (BayernLB) wieder einmal das Segment mit dem höchsten Ergebnisbeitrag (vgl. BZ vom 20. August).
Das über den Erwartungen liegende Ergebnis schaffe „Voraussetzungen für den weiteren Wachstumskurs der DKB und damit verbundene Investitionen“, teilt die Bank mit. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres seien per saldo 210000 Kunden hinzugekommen. Zur Jahresmitte seien 4,8 Millionen Kunden betreut worden.
Schub für den Gewinn der DKB gibt vor allem der Zinsüberschuss, für den der Vorstand nun mit einem deutlichen Anstieg rechnet. Im vergangenen Jahr war dieser mit 954 Mill. Euro konstant geblieben. Im ersten Halbjahr nahm er um fast ein Fünftel auf 569 Mill. Euro zu.
Die DKB begründet diesen Anstieg im Halbjahresbericht zum einen mit dem Wachstum ihres Geschäfts und zum anderen mit den günstigen langfristigen Refinanzierungsgeschäften (TLTRO III) der Europäischen Zentralbank (EZB). Davon profitierte die DKB mit 105 Mill. Euro, der gesamte BayernLB-Konzern mit 164 Mill. Euro.
Dass der Konzerngewinn der DKB in der ersten Jahreshälfte höher ausfiel als das Ergebnis vor Steuern, liegt an einem positiven Effekt latenter Ertragssteuern von gut 29 Mill. Euro. Grund dafür ist das Ende des Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrags mit der BayernLB spätestens am Ende dieses Jahres. Der Mutterkonzern kündigte diesen, wie berichtet, wie das Patronat für die DKB im Zusammenhang mit dem erforderlichen Wechsel der DKB von der Einlagensicherung der öffentlichen Banken zu jener der Privatbanken.
In Abhängigkeit vom Aufhebungsdatum des Vertrags könnte es schon in diesem Jahr „zu einer deutlichen ertragsteuerlichen Belastung“ des Konzernergebnisses der DKB kommen, heißt es im Halbjahresbericht. Wegen des Wechsels der Einlagensicherung hat die BayernLB die Patronatserklärung für die DKB mit Wirkung zum 19. August widerrufen. Unabhängig davon bleibe die DKB ein Wachstumsmotor im Konzern, den die BayernLB „mit zusätzlichem Kapital in substanzieller Größenordnung ausstatten“ werde.
DKB | ||
Konzernzahlen nach IFRS | ||
1. Halbjahr | ||
in Mill. Euro | 2021 | 2020 |
Zinsüberschuss | 569 | 478 |
Risikovorsorgeaufwand | –37 | 0 |
Verwaltungsaufwand | 321 | 313 |
Ergebnis vor Steuern | 272 | 118 |
Konzernergebnis | 302 | 118 |
Cost-Income-Ratio (%) | 52,1 | 66,7 |
Eigenkapitalrendite vor Steuern (%) | 16,6 | 7,4 |
Bilanzsumme (Mrd.) | 127 | 98 |
Harte Kernkapitalquote (%) | 8,9 | 9,4 |
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