Wegen Insolvenzen und höherer Compliance-Anforderungen

D&O-Versicherer prognostizieren steigende Schäden

Noch arbeiten die Anbieter von Haftpflichtversicherungen für Manager in Deutschland profitabel. Doch die Branche geht von steigenden Schadenzahlen aus.

D&O-Versicherer prognostizieren steigende Schäden

D&O-Versicherer prognostizieren steigende Schäden

Beitragsvolumen nähert sich Milliardengrenze

ak Düsseldorf

Angesichts der sich eintrübenden Wirtschaftslage erwartet der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) in der näheren Zukunft mehr Managerhaftpflichtfälle. Die Zahl der Pleiten steige. „Das zieht in der Regel hohe Schadenersatzforderungen von Insolvenzverwaltern gegen Manager nach sich“, sagte GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. Ein weiterer Grund für die Prognose seien stetig wachsende Compliance-Anforderungen, zuletzt etwa durch das Lieferketten- oder das Hinweisgeberschutzgesetz. „Manager haften persönlich für die Einrichtung eines funktionierenden Compliance-Systems. Gerade bei der Umsetzung neuer Gesetze ist die Gefahr von Managementfehlern groß “, so Asmussen.

Markt nähert sich der Milliardengrenze

Der Markt für Managerhaftpflicht­versicherungen in Deutschland nähert sich der Milliardengrenze. Der GDV schätzt das Beitragsvolumen in der D&O-Versicherung hierzulande auf rund
900 Mill. Euro. In die Statistik des Verbands fließt lediglich ein Beitragsvolumen von knapp 500 Mill. Euro ein, da einige Player wie der Branchenprimus, die Allianz-Tochter AGCS, nicht Mitglied im GDV sind.

Schadenquote von zuletzt 42 Prozent

Zuletzt haben die im Verband organisierten D&O-Versicherer recht profitabel gearbeitet. Die Schadenquote lag in den vergangenen beiden Jahren um die 42%. Der Schadenaufwand ist bislang noch nicht stark gestiegen, allerdings wurde der durchschnittliche einzelne Fall mit fast 107.000 Euro deutlich teurer.

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