Dollarstärke lässt Nasdaq-Erträge schmelzen
scd New York – Der US-Börsenbetreiber Nasdaq OMX hat im ersten Quartal wegen Restrukturierungskosten und rückläufiger Erträge deutlich weniger verdient als im Vorjahr. Der Gewinn brach um mehr als 90 % auf 9 Mill. Dollar bzw. 5 Cent je Aktie ein. Allerdings kostete der laufende Konzernumbau den Börsenbetreiber rund 150 Mill. Dollar und sorgte damit wesentlich für den Ergebnisabsturz. Um Sondereffekte bereinigt legte der Gewinn um 8 Cent auf 80 Cent je Aktie zu. Als Dividende sollen für das Quartal 15 Cent je Titel ausgeschüttet werden – genauso viel wie im vierten Quartal, aber deutlich weniger als die 28 Cent je Aktie aus der Vorjahresperiode.Wie schon im vierten Quartal erklärte Nasdaq im Zwischenbericht, die Dollarstärke sei für den Ertragsrückgang ursächlich. Die Nettoerträge schrumpften um 4 % auf 507 Mill. Dollar. Von Thomson Reuters befragte Analysten hatten im Schnitt mit 517 Mill. Dollar gerechnet. Derweil übertraf das bereinigte Ergebnis je Aktie die Gewinnschätzung um 2 Cent. Trotz der verfehlten Ertragserwartung verteuerte sich die Nasdaq-Aktie am Donnerstag um 2 %.CEO Robert Greifeld nannte das Abschneiden des Finanzmarktdienstleisters in einem wirtschaftlich herausfordernden Umfeld “solide”. Allerdings stelle das Quartal nur die Basis für künftiges Wachstum dar. Zugleich warnte Greifeld vor künftigen Manipulationsversuchen im Markt. “Aus unserer Sicht müssen wir immer annehmen, dass da ein Händler in irgendeinem Haus in London, Singapur oder sonst wo sitzt und versucht, im Markt Schlimmes anzustellen”, so der CEO in einem Interview mit US-Medien. Die Schutzmechanismen und die Infrastruktur müssten basierend auf dieser Annahme entwickelt werden. “Wir müssen paranoid sein.”