Reuters Berlin – Bundesbank-Vorstand Andreas Dombret rief Sparkassen und Landesbanken dazu auf, sich im Streit um die Neuausrichtung ihres gemeinsamen Sicherungssystems zusammenzuraufen. “Ich würde mich freuen, wenn die Gruppe zusammenbleiben würde”, sagte er auf einer Handelsblatt-Tagung in Berlin. Sparkassen und Landesbanken ringen seit Monaten darum, wie sie ihr Einlagensicherungssystem an neue EU-Richtlinien anpassen. Sie müssen in den kommenden Jahren rund 2 Mrd. Euro nachschießen, um neue EU-Regeln zur Sicherung von Spareinlagen zu erfüllen. Die westfälischen Sparkassen haben mit einem Austritt aus dem Verbund gedroht, falls ihre Forderungen nach einer Haftungsbegrenzung nicht erfüllt werden.Was den Streit um die Höhe der Beitragszahlungen angeht, plädierte Dombret dafür, dass bei der Berechnung nicht nur die Höhe der Einlagen berücksichtigt wird. “Damit würden die Spitzeninstitute, die über weniger Einlagen verfügen, nicht angemessen berücksichtigt.” Deshalb müssten auch die Risiken in den Büchern der Banken eine Rolle spielen, forderte er. Das gelte nicht nur für das Haftungssystem von Landesbanken und Sparkassen, sondern für alle Institute. Sparkassen-Präsident Georg Fahrenschon zeigte sich auf der Tagung zuversichtlich, dass sich die Institute zeitnah darüber einigen, “wer künftig welchen Anteil an den Beitragslasten zu tragen hat”. Viel Zeit sich zu einigen haben beide Seiten jedoch nicht mehr, wie Dombret betonte. Bis Juli müssten die Institute die neuen gesetzlichen Anforderungen erfüllen.Darüber hinaus appellierte Dombret an die Sparkassen, sich angesichts der anhaltenden Niedrigzinsen frühzeitig für eine lange Durststrecke zu rüsten. “Es ist offensichtlich, dass der Zinsüberschuss generell weiter sinken wird”, betonte er. Eine auf das Sparkonto ausgerichtete Sparkultur stoße früher oder später an ihre Grenzen. Er warnte aber vor einer “Jagd nach Rendite”. Stattdessen rate er den Instituten, auf die Kostenbremse zu drücken.