hip – Douglas Jardine Flint wird an seinem Geburtstag wohl vergebens darauf warten, dass Schatzkanzler George Osborne die Bankenabgabe abschafft. Der Chairman der britischen Großbank HSBC wird am Mittwoch 60 Jahre alt. Am gleichen Tag stellt der konservative Politiker seinen Haushalt vor. Flint musste sich nach dem Skandal um die Schweizer Tochtergesellschaft, der unter anderem vorgeworfen wird, wohlhabenden Briten bei der Steuerhinterziehung behilflich gewesen zu sein, unangenehmen Fragen stellen. Im März forderte Robert Jenkins, ein Gründungsmitglied des Financial Policy Committee der Bank of England, der gebürtige Schotte solle sich für die Skandale der Vergangenheit nicht lediglich entschuldigen, sondern auch die Verantwortung dafür übernehmen.Aber auch Flint, dessen Ruf während der Krise keinen Schaden genommen hatte, ist nicht auf den Mund gefallen. Der Regulierungsexperte ist in der Branche dafür bekannt, klare Worte zu finden. HSBC und Standard Chartered drohten zuletzt, ihre Firmensitze aus London wegzuverlegen. Steigende Abgaben und zunehmende Regulierung sind für den Vater dreier Kinder – sieben Jahre nach Beginn der Finanzkrise – ein Reizthema.Nach dem Studium der Wirtschaftswissenschaften in Glasgow begann seine berufliche Karriere bei Peat Marwick Mitchell & Co. (heute KPMG). 1983 absolvierte er das Program for Management Development der Harvard Business School. Vor 20 Jahren kam er zu HSBC. Am 1.12.1995 wurde er zum Group Finance Director ernannt. Im Februar 2010 wurde der leidenschaftliche Golfspieler CFO, im Dezember Group Chairman. Zu seinen zahlreichen Nebentätigkeiten gehört die Mitgliedschaft in den Gremien, in denen die Bürgermeister von Peking und Schanghai Wirtschaftsführer aus aller Welt um sich scharen. Für seine Verdienste um die Finanzbranche erhielt er im Juni 2006 den Verdienstorden Commander of the British Empire (CBE).