WERTBERICHTIGT

Dreistes Treiben bei Cum-Ex

Börsen-Zeitung, 26.9.2015 Geldanlage kann so einfach sein. Das dachten sich zumindest einige Banken und Großanleger, als sie eine Gesetzeslücke bei der Rückerstattung der Kapitalertragssteuer aus Dividendengeschäften witterten und zu diesem Zweck...

Dreistes Treiben bei Cum-Ex

Geldanlage kann so einfach sein. Das dachten sich zumindest einige Banken und Großanleger, als sie eine Gesetzeslücke bei der Rückerstattung der Kapitalertragssteuer aus Dividendengeschäften witterten und zu diesem Zweck Vehikel wie einen Equity Arbitrage Fund gründeten. Seit der Fiskus diesen Dingen auf die Schliche kam, werden Rückforderungen gestellt, und zwar nicht zu knapp. Auch wenn die Rechtslage nicht endgültig geklärt ist, so sind doch wohl alle Beschuldigten so weit geläutert, dass sie sich vergleichen und Gelder aus diesen Cum-Ex-Geschäften an den Fiskus zurückzahlen. Denn auch wenn es sich nach den Buchstaben des Gesetzes vielleicht nicht um explizite Steuerhinterziehung handelt – so etwas tut man einfach nicht, selbst wenn der Kunde es nachfragt; vor allem, wenn man es ernst meint mit dem Kulturwandel in den Banken. Dass für Cum-Ex eigene Programme aufgelegt wurden, zeigt, wie dreist das Treiben gesteuert wurde. Und dass ein unscheinbares Institut geringer Größe wie die Maple Bank ein so großes Cum-Ex-Rad drehte, lässt auf ein niedriges Maß an Unrechtsbewusstsein schließen.bg