Dresdner Sparkasse erzielt Rekordergebnis

Im laufenden Jahr soll der Spitzenwert wiederholt werden - "Mit Bravour am Markt"

Dresdner Sparkasse erzielt Rekordergebnis

ge Berlin – Die Ostsächsische Sparkasse Dresden hat ihre Reserven im vergangenen Jahr so umfassend ge-stärkt wie nie zuvor. Das komplette Bewertungsergebnis – plus 1 Mill. Euro mehr, da noch eine Auflösung in der Kreditrisikovorsorge hinzukommt – floss 2017 in die § 340 g- HGB-Reserven. Die § 340 f-Reserven wurden mit weiteren 7 Mill. dotiert, listete die zweitgrößte Sparkasse in den neuen Bundesländern bei ihrer Bilanzvorlage auf. Hinzu kommt die Hoffnung, den verbleibenden Bilanzgewinn von gut 13 Mill. Euro auch für das vergangene Jahr wieder thesaurieren zu können – womit die Dresdner dann summa summarum ihre Polster um 93 Mill. Euro gestärkt hätten, nach gut 50 Mill. im Turnus zuvor. “Im Ergebnis ist es gelungen, uns mit Bravour am Markt zu behaupten, uns weiter zu modernisieren und gleichzeitig unser bestehendes Filialnetz unverändert zu erhalten”, resümierte Sparkassen-Chef Joachim Hoof. Ziel der Ostsachsen ist, die Kernkapitalquote, die im Vorjahr auf 14,5 % angehoben wurde, weiter auf 15 % aufzustocken. “Das Geschäftsmodell Sparkasse ist teuer”, lautet die Begründung in Dresden, und deswegen würden Rücklagen benötigt.Voraussetzung für die rekordhohe Dotierung ihrer Rücklagen ist ein Rekordergebnis der Ostsächsischen Sparkasse. Weder hat die Sparkasse jemals zuvor ein Betriebsergebnis vor Risikovorsorge (die faktisch ein Polstern der Reserven ist) in ähnlicher Höhe erreicht, noch eine Cost-Income-Ratio in vergleichbarer “Tiefe”. Die 60-%-Marke als Ziel von Sparkassen stammt aus einer Zeit, als die Deutsche Bank noch eine Eigenkapitalrendite von 25 % anpeilte.Maßgeblich verantwortlich für dieses Ergebnis ist der um 427 Mill. Euro ausgeweitete Kreditbestand. Mit 6,1 Mrd. Euro liegt er fast doppelt so hoch wie im Jahr 2010. Den größten Anteil daran haben mit 3,2 Mrd. Firmenkredite, die um knapp 15 % zulegten. Diesem ausgebauten Kreditgeschäft ist es auch zuzuschreiben, dass der Zinsüberschuss trotz Niedrigzinsen kaum gesunken ist. “Keine Wolke am Himmel”Gleichzeitig wurde das Provisionsergebnis dank der vorjährigen Anhebung von Kontogebühren und eines florierenden Absatzes von Versicherungen merklich erhöht. Dass trotz des ausgeweiteten Kreditgeschäfts und der von 9,7 auf 10,1 Mrd. Euro gestiegenen Kundeneinlagen die Bilanzsumme von 12,2 auf 11,4 Mrd. zurückging, erklären die Dresdner mit dem Abschmelzen von Barreserven im Interbankengeschäft auf das Nötigste – auch um die Gefahr von Minuszinsen zu minimieren.Für das laufende Jahr zeigt sich die Sparkasse zuversichtlich. Zwar stehe das Zinsergebnis angesichts der allgemeinen Lage weiter unter Druck. Doch hoffen die Dresdner, dieses Minus mit einem erneuten Plus beim Provisionsüberschuss kompensieren zu können. Da 2018 auch erste deutliche Einsparungen bei der schon vor Jahren vereinbarten Altersteilzeitregelung sichtbar werden sollten, dürfte der Verwaltungsaufwand weiter sinken. Konjunkturell zeige sich zudem “keine Wolke am sächsischen Himmel”, weshalb der Vorstand ein Ergebnis auf dem Rekordlevel des Vorjahres anstrebt.Zu den Erfolgen 2017 gehört auch, das vor wenigen Jahren noch 7 Mrd. Euro umfassende Depot-A-Volumen auf 5,2 Mrd. vermindert zu haben. Dieses große Volumen an Eigenanlagen spiegelt das Ungleichgewicht zwischen hohen Kundeneinlagen und dem geringen Kreditbestand wider. Diese Passivlastigkeit ist im gesamten ostdeutschen Kreditgewerbe zu beobachten als Folge der dortigen geringen Industriedichte. Der Abbau des Depot-A-Volumens belegt den Aufbau des Kreditgeschäfts. Beratung auch am SonnabendDarüber hinaus bekräftigte Sparkassen-Chef Hoof, an den 100 Filialen im Geschäftsgebiet festhalten zu wollen, um die Kundenkontakte zu erhalten. Anfang 2018 sei das Beratungsangebot zudem erweitert worden von Montag bis Freitag von 9 bis 20 Uhr. An zentralen Standorten werde dieser Service auch am Sonnabend bis mittags angeboten. Trotz der stabilen Zahl von Filialen gewinnt das Internet an Bedeutung – selbst in sehr ländlichen, durch den Braunkohleabbau geprägten und damit überalterten Regionen. Knapp jeder dritte Kunde lege seinen Kontoauszug inzwischen elektronisch im Online-Postfach der Ostsächsischen Sparkasse Dresden ab.