Wirecard

Druck auf EY und Altmaier steigt

Kurz vor dem für heute Nachmittag geplanten Auftritt von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) im parlamentarischen Untersuchungsausschuss zum milliardenschweren Bilanzbetrug bei Wirecard ist die Rolle der Wirtschaftsprüfer in dem Skandal...

Druck auf EY und Altmaier steigt

sp/Reuters Berlin

Kurz vor dem für heute Nachmittag geplanten Auftritt von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) im parlamentarischen Untersuchungsausschuss zum milliardenschweren Bilanzbetrug bei Wirecard ist die Rolle der Wirtschaftsprüfer in dem Skandal zurück in den Fokus gerückt. Mehrere Bundestagsabgeordnete sehen die Wirtschaftsprüfer von EY, die jahrelang die Bilanzen von Wirecard testierten, durch ein noch unveröffentlichtes Sondergutachten stark belastet. „Mit Blick auf die außerordentliche Bedeutung der falsch testierten Wirecard-Bilanzen für das Anlegervertrauen stellt sich nun die Frage, wer für dieses eklatante Versagen der Wirtschaftsprüfung verantwortlich ist“, erklärte Jens Zimmermann, Obmann der SPD im Untersuchungsausschuss. Die Aufsichtsbehörde APAS und das vorgesetzte Bundeswirtschaftsministerium rückten da­bei ins Zentrum, erklärte Zimmermann, dem es auch darum gehen dürfte, Finanzminister Olaf Scholz (SPD) aus dem Zentrum zu rücken.

Der Bericht der vom Ausschuss beauftragten Sonderermittler Martin Wambach, Jan Henning Storbeck, Felix Haendel und Stefan Mattner – alle vier Wirtschaftsprüfer der Wirtschaftsberatungsgesellschaft Rödl & Partner – fälle ein vernichtendes Urteil über  EY, sagte die SPD-Finanzpolitikerin Cansel Kiziltepe, die im Untersuchungsausschuss sitzt. Heute Vormittag will sich der Ausschuss in einer nichtöffentlichen Sitzung mit dem Bericht befassen. „Nach der Diskussion mit Sonderermittler Wambach werden wir entscheiden, ob wir die Prüfer von EY erneut als Zeugen hören“, sagte Danyal Bayaz von den Grünen. Fabio De Masi, der für die Linke im Untersuchungsausschuss sitzt, ergänzte, EY habe ein genaues Verständnis des sogenannten Drittpartnergeschäfts gehabt, das im Mittelpunkt des Betrugs steht. Der Wambach-Bericht sei daher ein „Begräbnis für EY“.