Druck auf Versicherer steigt

Börsen-Zeitung, 30.11.2016 bn Frankfurt - Der Druck auf die Branche der Lebensversicherer, ihre Kapitalanlagerendite zu steigern, nimmt weiter zu, wie eine am Dienstag publizierte Studie der Ratingagentur Assekurata verdeutlicht. Infolge hoher...

Druck auf Versicherer steigt

bn Frankfurt – Der Druck auf die Branche der Lebensversicherer, ihre Kapitalanlagerendite zu steigern, nimmt weiter zu, wie eine am Dienstag publizierte Studie der Ratingagentur Assekurata verdeutlicht. Infolge hoher Rechnungszinsanforderungen aus Altgarantien und Zinszusatzreserve (ZZR) steige die “Break-even-Nettoverzinsung” in der Branche immer weiter an, heißt es. Im Geschäftsjahr 2015 habe sie mit durchschnittlich 3,22 % das bisher höchste Niveau erreicht. Eine “Break-even-Nettoverzinsung” von 3,22 % bedeutet demnach, dass eine Nettoverzinsung unterhalb von 3,22 % rechnerisch zu einem negativen Branchen-Rohüberschuss geführt hätte.Die Kennzahl spiegele die grundsätzliche Abhängigkeit der Lebensversicherer von ihrem Kapitalanlageergebnis wider, wird erläutert. Je höher die Kennzahl ausfalle, desto mehr Kapitalanlagerendite müsse ein Lebensversicherer erzielen, um Verluste beim Rohüberschuss zu vermeiden.Von den Auswirkungen des Niedrigzinsumfeldes seien insbesondere Lebensversicherer mit hohen garantiefordernden Altbeständen im Altersvorsorgebereich betroffen, so dass die “Break-even-Nettoverzinsung” bei einem Dutzend Anbieter oberhalb von 4 % liege, heißt es. “Angesichts der schwierigen Zinsbedingungen ist diese Renditeanforderung auf lange Sicht äußerst herausfordernd, zumal sie in den kommenden Jahren wegen der Zinszusatzreserve weiter steigen dürfte”, wird Assekurata-Geschäftsführer Reiner Will in einer Mitteilung zitiert. Schon im Jahr 2015 sei bei rund der Hälfte der Marktteilnehmer die Zuführung zur Zinszusatzreserve höher ausgefallen als der danach verbleibende Rohüberschuss. Anhand aktueller Hochrechnungen prognostiziert Assekurata, dass die Zinszusatzreserve bis zum Jahr 2025 branchenweit ein Volumen von 150 Mrd. bis 240 Mrd. Euro erreichen wird.