DSW beantragt Sonderprüfung bei Deutscher Bank

Börsen-Zeitung, 3.9.2015 bn Frankfurt - Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) hat beim Landgericht Frankfurt die Bestellung eines Sonderprüfers für die Deutsche Bank beantragt. Dieser soll klären, "ob Vorstand und Aufsichtsrat...

DSW beantragt Sonderprüfung bei Deutscher Bank

bn Frankfurt – Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) hat beim Landgericht Frankfurt die Bestellung eines Sonderprüfers für die Deutsche Bank beantragt. Dieser soll klären, “ob Vorstand und Aufsichtsrat der Deutschen Bank AG ihre rechtlichen Pflichten verletzt und der Gesellschaft einen Schaden zugefügt haben”, wie es in dem 24-seitigen Schriftsatz heißt.Im Einzelnen soll der Sonderprüfer untersuchen, ob die im Konzernabschluss 2014 gebildeten Rückstellungen für alle prozess- und aufsichtsbehördlichen Risiken angemessen sind, ob die Bank ein adäquates Risikomanagementsystem zur Identifikation und Bewertung rückstellungspflichtiger Sachverhalte unterhält und sie nach den seit 2010 eingetretenen Ereignissen, die Rückstellungen nach sich zogen, ihr Risikomanagement- und Compliance-System angepasst hat, um ähnliche Fälle künftig frühzeitig zu unterbinden.Die Deutsche Bank verbucht regelmäßig hohe Rechtskosten, deren Volumen sich seit Juni 2012 auf 9,4 Mrd. Euro summiert. In der Präsentation zum jüngsten Quartalsbericht heißt es: “Wir erwarten, dass die Rechtskosten in den kommenden Quartalen eine Belastung bleiben werden.” Auf der Hauptversammlung der Deutschen Bank im Mai war die DSW mit einem Antrag auf Beauftragung eines Sonderprüfers gescheitert. 85,7 % der Stimmberechtigten hatten dies abgelehnt. Gespräche mit dem Institut über eine freiwillige Sonderprüfung verliefen ergebnislos.—– Kommentar Seite 1