Durch die rosa Brille
Um die steigende Bedeutung der Fintech-Branche zu würdigen, hat die Unternehmensberatung EY sie in diesem Jahr erstmals in ihrer jährlich durchgeführten Umfrage zur Stimmung in der Finanzbranche berücksichtigt. Dabei wurden die Ergebnisse aus den Interviews mit Bankern und Fintech-Managern getrennt analysiert, was eine interessante, wenn auch nicht ganz unerwartete Dialektik zutage fördert. Während bei den Banken Tristesse und Vorsicht das Denken prägen, blickt die Fintech-Branche scheinbar durch die rosa Brille in die Zukunft. Dabei dürfte es sich nicht mal um eine verzerrte Wahrnehmung handeln, sondern um zwei Kehrseiten derselben Medaille. Während die Banken sich zähneknirschend darauf einstellen müssen, dass die lockere Geldpolitik ihre Margen bis 2021 oder darüber hinaus schmälert, können viele Fintech-Firmen der nächsten Finanzierungsrunde gelassen entgegensehen. Mangels attraktiver Anlagealternativen werden sich auch künftig leicht Investoren finden, die auf neue Technologie für die gebeutelte Finanzbranche setzen – vor allem wenn diese Kosten spart. lee