DEUTSCHE BANK SCHAFFT ERGEBNISWENDE

DWS kämpft mit Sparkurs gegen Margendruck an

Fondshaus der Deutschen Bank zieht Kostenziel vor

DWS kämpft mit Sparkurs gegen Margendruck an

jsc Frankfurt – Die Fondsgesellschaft DWS stemmt sich gegen sinkende Gebührenmargen und zieht dabei ihr Kostenziel um ein Jahr vor: Bereits für das Gesamtjahr 2020 will die börsennotierte Tochter der Deutschen Bank eine Aufwand-Ertrags-Quote von nicht mehr als 65 % ausweisen und damit das Ziel ein Jahr früher erfüllen als bisher kommuniziert. Nachdem die Kosten im dritten Jahresviertel im Vergleich zum Vorjahresquartal um 13 % auf 345 Mill. Euro gefallen waren und die Erträge mit 558 Mill. Euro stagnierten, fiel die Aufwand-Ertrags-Relation um 8,9 Prozentpunkte auf 61,9 % ab, wie die Gesellschaft am Mittwoch mitteilte. Dabei profitierte die Frankfurter Gesellschaft, die ihre Mitarbeiter über ein Bonussystem leistungs- und marktabhängig entlohnt, insbesondere von geringeren Personalkosten.Nun gehe es darum, die Aufwand-Ertrags-Quote auf niedrigem Niveau zu halten, sagte Finanzvorstand Claire Peel in einer Analystenkonferenz. Auf ein neues Ziel legte sie sich dabei nicht fest. Auf Neun-Monats-Sicht erreicht die Aufwand-Ertrags-Quote der DWS 65,9 %. Die Gesellschaft misst sich allerdings an einer “bereinigten” Quote, die mit 64,3 % seit Jahresbeginn gerechnet die selbst gesteckte Zielvorgabe erreicht. Dabei spielt auch der Personalabbau eine wesentliche Rolle: Die Zahl der Vollzeitstellen sank binnen Jahresfrist um 4 % auf 3 290.Die Gebührenmarge fiel derweil erneut ab: Über alle Anlageklassen hinweg erzielt die DWS einen Wert von 0,278 %, nachdem sie Anfang 2018 wenige Wochen vor ihrem Börsengang noch ein Ziel von mindestens 0,3 % ausgegeben hatte. Zu der geringen Marge trägt auch bei, dass die DWS ihr Neugeschäft vor allem in Segmenten erzielt, die geringe Gebühren abwerfen: Der Nettomittelzufluss von insgesamt 10,5 Mrd. Euro im dritten Quartal wird vom Neugeschäft der Geldmarkt- und Indexfonds getragen, während das gebührenstarke Geschäft mit aktiven Aktienstrategien und Mischfonds Abflüsse verzeichnete.Wegen sinkender Margen müsse die Gesellschaft wachsen, sagte DWS-Chef Asoka Wöhrmann etwa mit Blick auf Indexfonds. Über alle Anlageklassen hinweg verwaltete die DWS per Ende September 759 Mrd. Euro. Damit ist sie in Deutschland die größte Fondsgesellschaft, findet sich weltweit aber nur im oberen Mittelfeld, deutlich hinter dem doppelt so großen französischen Rivalen Amundi und etlichen US-Adressen. Um zu wachsen, hat die DWS zuletzt Vertriebspartnerschaften mit Versicherern neu aufgebaut oder fortgeschrieben, und zwar mit dem US-Anbieter Northwestern Mutual, der italienischen Eurovita und der Zurich.Das Nettoquartalsergebnis liegt mit 151 Mill. Euro um 31 % über dem Vorjahresniveau. Wöhrmann bekräftigte vor der virtuellen Hauptversammlung am 18. November das Ziel der DWS, pro Aktie eine Dividende von 1,67 Euro zu zahlen, insgesamt also 334 Mill. Euro.