Quartalszahlen

DWS stimmt auf höhere IT-Kosten ein

Die organisatorische Abnabelung von der Konzernmutter Deutsche Bank ist für die DWS aufwendiger als gedacht. Die Kosten der IT-Transformation ziehen sich weit in das kommende Jahr hinein, warnt Firmenchef Stefan Hoops.

DWS stimmt auf höhere IT-Kosten ein

DWS stimmt auf höhere IT-Kosten ein

jsc Frankfurt

Firmenchef Hoops: Abnabelung von Deutscher Bank ist komplexer als gedacht

Die Fondsgesellschaft DWS stimmt Aktionäre auf höhere Investitionskosten ein: Die Modernisierung der IT sei komplex und offenbare viele Wechselwirkungen, sagte DWS-Chef Stefan Hoops am Mittwoch anlässlich der Präsentation der Zahlen für das dritte Quartal in einer Konferenz mit Analysten. Für das kommende Jahr zeichneten sich erneut höhere Investitionsausgaben ab.

Im laufenden Jahr erreichten die Transformationskosten bis Ende September 68 Mill. Euro und damit bereits mehr als im Gesamtjahr 2022. Wie hoch die Position 2024 ausfallen wird, sagte Hoops nicht. Die DWS entkoppelt ihre Systeme rund um Funktionen wie Steuern, Recht und Finanzen weitgehend von der Deutschen Bank. Die bisherige Prognose für Einsparungen an operativen Kosten von 40 Mill. bis 45 Mill. Euro sei dabei vermutlich zu hoch gegriffen, sagte Hoops.

Ziele für 2025 weiter im Blick

An ihren Zielen für 2025 hält die börsennotierte Tochter der Deutschen Bank fest. Die Aufwand-Ertrag-Quote soll – bereinigt um einmalige Kosten – unter 59% landen, der Gewinn je Aktie soll 4,50 Euro erreichen. In den ersten neun Monaten dieses Jahres lag die Quote bereinigt bei 63,4%. Werden alle Kosten gezählt, erreicht die Kennziffer 68,9%.

Der Gewinn erreicht in den ersten neun Monaten 430 Mill. Euro, das sind 2,15 Euro je Aktie. Insgesamt stehen nach neun Monaten Erträge von 1,96 Mrd. Euro und Kosten von 1,35 Mrd. Euro in der Rechnung. Die DWS steuert ein Vermögen von 860 Mrd. Euro und ist damit Deutschlands größte Fondsadresse. An der Börse geriet die Aktie am Mittwoch unter Druck.

Das Neugeschäft lag im dritten Quartal bei 2,3 Mrd. Euro und damit unter dem Niveau der Vorquartale. Das Passiv-Segment sammelte, getragen von der ETF-Marke Xtrackers, 6,2 Mrd. Euro ein. Aktive Strategien zeigen insgesamt Abflüsse.

Sonderdividende in Sichtweite

An dem Plan einer Sonderausschüttung von bis zu 1 Mrd. Euro oder 5,00 Euro je Aktie im kommenden Jahr ändere sich vorerst nichts, sagte Hoops. Eine größere Übernahme, für die überschüssiges Kapital nötig wäre, zeichne sich nicht ab.

Im Streit mit der Staatsanwaltschaft über ein etwaiges Bußgeld nach Greenwashing-Vorwürfen gebe es nichts Neues. Mit der US-Aufsicht SEC hatte sich die DWS im September auf ein Bußgeld von 25 Mill. Dollar verständigt.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.